Gauck ehrt deutsche WM-Titelhelden
10. November 2014In einem familiär anmutenden Festakt im Schloss Bellevue hat Bundespräsident Joachim Gauck die deutschen Fußball-Weltmeister mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. 25 Jahre nach dem Mauerfall hob Gauck bei der Ehrung am Montag in Berlin die historische Bedeutung des insgesamt vierten Titelgewinns der DFB-Auswahl in Brasilien hervor. "Zum ersten Mal ist das wiedervereinigte Deutschland Weltmeister geworden", sagte das Staatsoberhaupt.
An der Ehrung der in stilvollen dunklen Anzügen gekleideten Champions nahmen im Schloss Bellevue unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und FIFA-Präsident Joseph Blatter teil. Edelfan Merkel begrüßte alle Spieler und auch Bundestrainer Joachim Löw vertraut per Handschlag und strahlte mit den Weltmeistern um die Wette.
WM-Kapitän Philipp Lahm sagte dem Bundespräsidenten und der Kanzlerin "herzlichen Dank" für ihre Unterstützung. Für einige Akteure sei es ja nicht die erste Auszeichnung für gute WM-Leistungen mit dem Lorbeerblatt: "Aber zum ersten Mal haben wir den Pokal mitgebracht. Für unsere Generation ist das etwas ganz Besonderes", sagte der 30-jährige Lahm, der ebenso wie Torjäger Miroslav Klose und Abwehrspieler Per Mertesacker seine Länderspielkarriere nach dem 1:0 im WM-Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro gegen Argentinien beendet hatte.
"Wir sind alle Weltmeister"
Gauck sprach vom "starken Wir-Gefühl", dass der Fußball in Deutschland erzeuge. "Die ganze Wahrheit ist doch, dass wir uns in Deutschland gefühlt haben, als wären wir alle Weltmeister geworden", sagte der 74-Jährige: "Deutschland sagt: Danke!"
Die DFB-Delegation wurde angeführt von Präsident Wolfgang Niersbach. Von Abwehrriese Jérome Boateng über den neuen Kapitän Bastian Schweinsteiger bis hin zu Ersatztorwart Ron-Robert Zieler wurden die Akteure in alphabetischer Reihenfolge einzeln von Gauck und Merkel ausgezeichnet.
Gauck hatte zuvor besonders den Teamgedanken der 23 Weltmeister, von denen nur Julian Draxler und André Schürrle fehlten, betont: "Wir gehören zusammen und wir gewinnen zusammen, das ist die große Botschaft dieser Mannschaft." Er betonte zudem die gesellschaftspolitische Bedeutung der Nationalmannschaft und die Vorbildfunktion der Spieler. Zum Ende der Veranstaltung wurde gemeinsam die Nationalhymne gesungen.