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Trump garantiert turbulente Zeiten

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Richard Wagner
22. Juli 2016

Donald Trump ist die personifizierte Provokation. Nicht nur für seine Gegner und die politische Establishment der USA, sondern auch für die Partner Amerikas, meint Richard Wagner von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Donald Trump bei einer Rede auf dem Republikaner-Parteitag in Cleveland (Foto: Reuters/M. Segar)
Bild: Reuters/M. Segar

Die aufgeheizte Stimmung und die hasserfüllte Rhetorik gegen den politischen Gegner - auch den in den eigenen Reihen - auf dem Parteikonvent der Republikaner, passen Donald Trump wie ein Maßanzug. Der zornige Demagoge, der sich als Fürsprecher der von den Eliten vernachlässigten und von der Globalisierung zurückgelassenen Massen geriert, und der es in einem tief verunsicherten Amerika nun bis zum republikanischen Bewerber für die Präsidentschaft gebracht hat, hat nicht nur das Land weiter gespalten. Auch den Partnern Amerikas mutet der Mann mit seinem ins Riesenhafte aufgeblasenen Ego viel zu.

Dass die Welt in Unordnung geraten ist, kann man täglich und in beinahe jeder Weltgegend besichtigen. Angesichts allgegenwärtiger Terrorgefahr, die sich in der Mitte westlicher Gesellschaften einnistet, unkalkulierbarer neoimperialer Ansprüche Russlands und Chinas und Flüchtlingsdynamiken, deren Ende bis auf weiteres nicht absehbar ist, muss es verstörend wirken, wenn der mögliche Präsident der westlichen Führungsnation "Amerika zuerst" auf seine Fahnen schreibt und die Unberechenbarkeit zum außenpolitischen Gestaltungsprinzip erhebt. Leider kommt es nur allzu gut bei seinem wirtschaftlich und politisch frustrierten Publikum an, wenn er die Interessen des eigenen Landes neoisolationistisch an die oberste Stelle rückt, sich dem Rest der Welt breitbeinig entgegenstellt und bis in die Gestik und Mimik hinein zu verstehen gibt, dass er sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben lässt.

Richard Wagner Journalist
Richard Wagner ist Redakteur der Frankfurter Allgemeinen ZeitungBild: F.A.Z. Wolfgang Eilmes

Seine neuerliche Warnung an die NATO-Verbündeten, sie sollten sich nicht auf amerikanischen Beistand verlassen, wenn sie nicht selbst genug für ihre Verteidigung täten, passt da präzise ins Bild. Zwar hatte auch schon Obama dies so ähnlich anklingen lassen, als er von der Trittbrettfahrermentalität der Europäer sprach. Es muss aber vor allem die baltischen Staaten beunruhigen, wenn Trump auch mit Lob für Wladimir Putins Stärke nicht spart und wissen lässt, dass er mit dem russischen Präsidenten "gut zurechtkommen" werde.

Es wird zwar nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Aber Trumps Lust zu Beleidigung, Provokation und skurrilen weltpolitischen Einschätzungen dürfte Amerikas Verbündeten mindestens turbulente Zeiten bescheren, sollte er wirklich ins Weiße Haus einziehen.

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