Gartenkunst in Brandenburg
Peter Joseph Lenné gilt als der bedeutendste preußische Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts. Als Generaldirektor der Königlichen Gärten hat er in Potsdam grüne Oasen geschaffen, die heute zum UNESCO-Welterbe zählen.
Sanssouci - Touristenmagnet mit Erholfaktor
Der Park von Sanssouci gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen für Berliner und Potsdamer, aber auch für Besucher aus aller Welt. Der preußische König Friedrich II. hatte sich das Sommerschloss im Stil des Rokoko 1747 errichten lassen. Seit 1999 gehören Park und Schloss zum Weltkulturerbe.
Ein neuer Garten für Schloss Sanssouci
30 Jahre nach dem Tod von Friedrich II. wurde der königliche Park um Schloss Sanssouci umgestaltet. Statt der ursprünglich schnurgeraden Hecken und Wege entwarf Lenné ein Konzept mit Baumgruppen und geschwungenen Wegen. Er verband den Park weitläufig mit anderen Potsdamer Gärten.
Grüne Vision
Den Entwurf dazu fertigte der Gartenarchitekt selber an: den "Plan von Sans-Soucis und Charlottenhof" im Jahr 1836. Die Kulturlandschaft von Brandenburg und Berlin war zum damaligen Zeitpunkt schon das Kerngebiet seines Schaffens.
Die Kolonie Alexandrowka
Bereits 1826 wurde Lenné von Friedrich Wilhelm III. beauftragt, eine "Russische Colonie" als ein "bleibendes Denkmal" für Zar Alexander I. zu schaffen. Zugleich sollte ein Anschauungsobjekt für eine mustergültige Obstkultur in Preußen geschaffen werden. Lenné entwarf die Gesamtanlage als ein "Kunstdorf". Es besteht aus zwölf Gehöften und einem Aufseherhaus und ist ebenfalls Weltkulturerbe.
Park Babelsberg
Das Schloss Babelsberg wurde von 1833 bis 1849 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel als Sommersitz für den späteren Kaiser Wilhelm I. errichtet. Den Garten integrierte Lenné in die Parklandschaft entlang der Havel. Doch schon bald überwarf er sich mit Wilhelm I., der das Projekt Lennés schärfstem Konkurrenten Fürst Pückler übergab.
Die Havelbucht bei Sacrow
An der Havel gestaltete Lenné nach 1842 das Gelände um die Sacrower Heilandskirche und den Park des Schlosses Sacrow. Mit dem Architekten des Kirchengebäudes, Ludwig Persius, arbeitete Lenné oft zusammen. Die Kirche wurde 1841 bis 1844 nach Skizzen von König Friedrich Wilhelm IV. errichtet. Er wollte sie in Form eines Schiffes gebaut haben.
Gut Liebenberg
Neben der königliche Kulturlandschaft an der Havel schuf Lenné zwischen 1821 und 1840 rund 120 ländliche Parkanlagen. Der Großteil befindet sich im Bundesland Brandenburg. So auch der Garten von Schloss Liebenberg, den der Dichter Theodor Fontane in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" beschrieb.
Englischer Garten in Boitzenburg
In der Uckermark designte Lenné den englischen Garten von Schloss Boitzenburg. Es gilt als eines der größten und schönsten Schlösser in Ostdeutschland und wird auch "Neuschwanstein des Ostens" genannt. Über Jahrhunderte war das Schloss Stammsitz der Familie von Arnim, zu DDR-Zeiten wurde es als Erholungsheim genutzt. Heute beherbergt es ein Hotel.
Grab in Potsdam
Auf dem Bornstedter Friedhof in Potsdam fand Lenné seine letzte Ruhe. Zu seinem Erbe zählen über 100 höchst repräsentative Parkanlagen in ganz Deutschland - von der Potsdamer Kulturlandschaft in Brandenburg über Parks, Gärten, Kanäle und Alleen in Berlin bis zur Roseninsel in Bayern.