"Game of Thrones" ruft Moralhüter auf den Plan
24. August 2017Die US-Kultserie "Game of Thrones" (Artikelbild, Szene aus der 7. Staffel) hat Moralhüter in Australien auf den Plan gerufen. Die zuständigen Behörden der Stadt Great Geelong in der Nähe von Melbourne hätten die Benennung einer Straße nach den Seriencharakteren Lannister untersagt, berichtet das Lokalblatt "Geelong Advertiser". Die Straße liegt in einem Neubaugebiet, das mehrere Charaktere der Serie mit Straßennamen würdigen sollte. Während andere Namen wie Stannis, Greyjoy und Winterfell problemlos genehmigt wurden, fielen die Lannisters durch.
Stein des Anstoßes ist ein Handlungsstrang der Serie. Die namensgebenden Geschwister Cersei and Jaime Lannister haben in "Game of Thrones" ein sexuelles Verhältnis, weshalb sich Teile der Nachbarschaft in Great Geelong beschwerten. "Sie haben protestiert, weil der Name eine Referenz auf Inzest sein soll", zitiert der Bericht den Bauherren. Auch der Kompromissversuch, den Namen in Lannaster Rd abzuwandeln, scheiterte.
Gefahr für die öffentliche Ordnung
Eine Vertreterin der Stadtverwaltung begründete das Verbot damit, dass ein Straßenname die öffentliche Ordnung nicht stören und bestehende Gemeinschaftswerte nicht gefährden dürfe. Als Referenz an das nahe Einkaufsviertel heißt die Straße nun Precinct Rd. Nach Angaben des Bauherrn gab es auch hier Beschwerden - von Anwohnern der ehemaligen Lannister Rd, die sich über die Umbenennung ärgerten.
Derzeit läuft in den USA und Deutschland die vorletzte Staffel der mittelalterlich anmutenden Fantasyserie auf Basis der Romane von George R. R. Martin. Darin kämpfen mehrere Familienstämme um den eisernen Thron des Kontinents Westeros. Die aktuelle siebte Staffel brach in den USA bereits die eigenen Einschaltrekorde. Die letzte Folge ist in Deutschland ab Montag zu sehen. Im Herbst sollen die Dreharbeiten zur finalen Staffel beginnen, deren Ausstrahlung für 2018 oder 2019 geplant ist.
tla/pg (Geelong Advertiser, dpa)