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"Game of Drones": Von unbemannten Flugobjekten

8. Juni 2019

Drohnen gelten als unverzichtbare Kriegstechnologie. In der Kunst haben sie bisher eine untergeordnete Rolle gespielt. Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen zeigt Drohnen als künstlerische Objekte.

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Zeppelin Museum Friedrichshafen | Ausstellung Game of Drones | James Bridle
Bild: James Bridle

Das Zeppelin-Museum am Bodensee beschäftigt sich seit langem mit der Geschichte der Flugobjekte: von den ersten menschlichen Flugversuchen bis hin zu modernen Zeppelin-Versionen.

In der aktuellen Ausstellung "Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten" (07.06. – 03.11.2019) gibt es neben viel Technik und militärischen Überwachungsdrohnen auch historische Flugobjekte zu sehen. Und aktuelle zeitgenössische Arbeiten von internationalen Künstlern, die sich auf höchst unterschiedliche Weise Drohnen zum Handwerkszeug der Kunst machen.

Drohnenvorläufer waren schon die ersten Flugobjekte. 1783 starteten die Gebrüder Montgolfier ihren ersten Heißluftballon 1783 vorsichtshalber unbemannt. Der "Montgolfière" diente allerdings keinerlei Überwachungszwecken, wie moderne Drohnen heute.

Ballons als Kriegswaffe

Schon bald danach spielten unbemannte Ballons in den militärischen Strategien diverser Kriegsherren eine Rolle. 1849 setzte der österreichische Leutnant Franz von Uchatius "Ballonbomben", mit Heißluft gefüllte und mit Munition und Sprengstoff versehene Papierballons, gezielt bei der Belagerung von Venedig ein. Es war erste Luftangriff der Weltgeschichte. Die Trefferquote war allerdings gering, die Technologie kam schnell wieder außer Mode.

Im Zweiten Weltkrieg wurden solche Ballonbomben wieder eingesetzt. Die japanische Armee startete eine Luftoffensive mit 9000 Ballonen, die Bomben über den Pazifik in das Gebiet des Kriegsgegners USA tragen sollten. Allerdings erreichten nur 300 ihr Ziel. Eine tötete sechs Menschen, die anderen verfehlten ihren Zweck. Auch die britische Armee testeten im 2. Weltkrieg bei der "Operation Outward" von 1942 bis 1944 extrem kleine Ballons, die unterhalb der Radarsysteme fliegen konnten, und die deutsche Kriegführung behindern sollten.

Vorstufen moderner Drohnen

Die U.S. Army setzte später im Kalten Krieg verstärkt unbemannte Ballone mit Spionagekameras ein. Technische Weiterentwicklungen und moderne Drohnen ersetzten diese Technik bald. Die Satellitenüberwachung aus dem All machte diese störanfällige Technologie überflüssig. An ihre Stelle traten hochtechnisierte Drohnen als neues Kriegsgerät, die ferngesteuert in Kriegsgebieten eingesetzt werden konnten.

USA Creech Air Force Base - MQ-9 Reaper Drohne
Kampfdrohne MQ 9-Reaper beim Einsatz durch die U.S. Air Force Bild: picture-alliance/dpa/U.S. Air Force/L. Crespo

In der Ausstellung im Zeppelin-Museum hängen zwischen den Kunstobjekten auch Original-Exemplare dieser militärischen Kampfdrohnen, um den Besuchern die Dimensionen zu veranschaulichen.

Von weitem sehen sie aus wie kleine Flugzeugmodelle ohne Fenster. "Es ist eine Technologie, die absolute Gegensätze vereint", betont Kuratorin Ina Neddermeyer. "Die KünstlerInnen der Ausstellung zeigen diese Widersprüchlichkeit in all ihren Facetten auf."

Weiblicher Blick auf Kriegstechnologie

Die Drohnenausstellung in Friedrichshafen wägt die Risiken und zivil nutzbaren Potentiale dieser Flugobjekte ab. Inzwischen gibt es längst kleinere Drohnen-Modelle für den Freizeitbereich und zur rein privaten Nutzung. Das Museum verfügt selbst über eine eigene Drohne, die den Namen Claire trägt und für das hauseigene Marketing Luftaufnahmen liefern kann. Auch die Deutsche Welle nutzt mit der #Daily Drone diese Technik für ihre Berichterstattung.

Häufig werden Drohnen als "männliche dominierte Technologie" und Spielerei bezeichnet. Interessant an der sehenswerten Ausstellung ist, welchen Blick Künstlerinnen auf diese Flugobjekte haben und wie sie sie als ästhetische Objekte für ihre Kunst einsetzen. Diese höchst unterschiedlichen Ansätze und Arbeiten zeigt unsere Bildergalerie.