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Gabriel notorisch optimistisch

20. April 2016

Die Bundesregierung will ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr nicht nach unten korrigieren - anders als viele Volkswirte. Aber für das kommende Jahr rechnet auch Wirtschaftsminister Gabriel mit weniger Wachstum.

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Deutschland Wirtschaft Symbolbild Wachstum Konjunktur Eurozone
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Ein Wachstum von 1,7 Prozent: das ist und bleibt die Prognose der Bundesregierung für die deutsche Konjunktur in diesem Jahr. Mag auch der Internationale Währungsfonds IWF - ähnlich wie andere Ökonomen - die eigene Prognose für Deutschland unlängst auf 1,5 Prozent gesenkt haben, Minister Gabriel gibt sich weiter zuversichtlich: "Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft wird sich in diesem und im kommenden Jahr fortsetzen", sagte er am Mittwoch in Berlin.

Deutschland Konjunkturprognose 2015 Sigmar Gabriel
Deutschlands Wirtschaftsminister Sigmar GabrielBild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini

Gabriels Fachleute rechnen aber für das Jahr 2017 ebenfalls mit einem schwächeren Wachstum als bisher: Das Plus bei der Wirtschaftsleistung werde nur noch 1,5 Prozent betragen und nicht mehr wie bisher geschätzt 1,8 Prozent.

Wachstum dank Konsum

Die schwächere Entwicklung der Weltwirtschaft bereitet der Exportnation Deutschland zwar kein leichtes Umfeld. Allerdings, so der deutsche Minister, hätten die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte wie privater Konsum und Bautätigkeit an Bedeutung gewonnen. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft sei dadurch besser austariert und sorge auch bei Handelspartnern für positive Impulse, sagte der Vize-Kanzler mit Blick auf die Kritik, Deutschland tue zu wenig für die Binnennachfrage und den Ausgleich globaler Ungleichgewichte.

Die Bundesregierung rechnet denn auch damit, dass die Nettolöhne und -gehälter dieses Jahr um 2,6 Prozent und im kommenden Jahr um 2,2 Prozent zulegen. Noch stärker dürften nach dieser Prognose die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte mit 2,9 Prozent in den Jahren 2016 und 2017 zulegen. Der Grund: hohe Beschäftigung und die dadurch gute Lohnentwicklung bei gleichzeitig niedriger Inflation.

Mehr Arbeitslose

Beschäftigung und Lohnsteigerungen bei stabilen Preisen, folgert Gabriel, sorgten dafür, "dass die Menschen in Deutschland von der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung profitieren". Daher sei er auch zuversichtlich, "die Herausforderungen im Zuge der Flüchtlingsmigration zu meistern". Die Zahl der Arbeitslosen im Land wird der Prognose zufolge 2017 wegen des Zuzugs von Flüchtlingen um 110.000 wachsen.

ar/wen (dpa, rtr, afp)