G7 und die Probleme der Welt
Sieben der mächtigsten Politiker der Welt kommen für mehr als 24 Stunden in Elmau zusammen. Beim G7-Gipfel beraten sie über eine lange Liste globaler Fragestellungen, haben aber auch ihre nationalen Probleme im Gepäck.
Die G7-Präsidentin
Deutschland geht es wirtschaftlich gut. Bundeskanzlerin Angela Merkel schwebt bei Umfragen in hohen Sphären, sie ist beliebt. Und das trotz der NSA-BND-Affäre und der Sorgen in Sachen Energiewende. Außenpolitisch setzen ihre Gäste auf die deutsche Regierungschefin. Besonders beim Thema Ukraine und Russland.
Putin ist präsent
...obwohl er nicht mit am Tisch sitzen wird. Doch er wird allgegenwärtig sein, denn der Konflikt in der Ukraine und die von den G7 scharf kritisierte Rolle Russlands darin sind Hauptthemen beim diesjährigen Treffen der Regierungschefs.
Außenpolitische Flaute
Auch US-Präsident Barack Obama hat für den Umgang mit Russland noch kein schlüssiges Konzept. Ebenso wenn es um den Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat geht. Dafür kommt er aber wirtschaftlich gestärkt zum Gipfel auf Schloss Elmau. Denn die große amerikanische Konjunkturflaute ist vorbei.
Damit der IS kein Staat wird
Nicht nur die USA, sondern die Weltgemeinschaft hat kein Rezept für den Umgang mit der expandierenden Terrororganisation Islamischer Staat. Doch die Sieben beim Gipfel besprechen das Thema nicht alleine. Die Regierungschefs aus dem Irak, Tunesien und Nigeria werden mit am Tisch sitzen, um über die Bedrohung durch den internationalen Terror zu debattieren.
Frankreichs Probleme
Präsident François Holland gilt aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage in seinem Land als geschwächt. "Der Präsident der Geschäftsmänner" wird er oft genannt (Bild). Denn Frankreich kämpft seit Jahren mit Arbeitslosigkeit und hoher Verschuldung. Daher dürfte es ihm recht sein, dass es auf dem Gipfel auch um das Thema Wachstum und Handel geht.
Roms Reformen
Die Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer ist eines der brennenden Themen in Rom. Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi ist nun seit einem Jahr an der Spitze und ging als Reformer an den Start, um die Wirtschaft anzukurbeln. Doch er stieß bei vielen im Volk auf Widerstand (Bild). Zwar ist die Rezession offiziell vorbei, aber die Krise noch nicht.
Die Wertegemeinschaft
Als solche verstehen sich die G7-Chefs. Sie beraten über die Aussichten und Gefahren für die Weltwirtschaft, sprechen über TTIP. Doch kaum ein Thema erregte die Gemüter im Vorfeld des Gipfels so sehr wie das höchst umstrittene Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA.
Cameron noch im Hochgefühl
In Großbritannien ist TTIP kaum ein Thema. Mit Widerstand gegen das Abkommen muss sich Premier David Cameron also nicht herumplagen, aber er hat andere Probleme: die Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands und ein geplantes Referendum zum EU-Austritt. Doch der fulminante Wahlsieg lässt ihn das vielleicht für eine Weile vergessen.
Kanadas Umwelt: Luft nach oben
Vielleicht hat er gute Ideen im Koffer, wenn es um Lösungen der Weltwirtschaftsprobleme geht: Kanadas Regierungschef Stephen Harper. Seiner Wirtschaft geht es gut, die Außenpolitik des Landes ist selbstbewusst. Doch die Themen Klimaschutz und Umwelt betreffen auch sein Land. "Die Zukunft der Meere" könnte aber ein Randaspekt beim Gipfel werden.
Japan zwischen Klima und Wirtschaft
Elmau soll eine Etappe auf dem Weg zur Klimakonferenz in Paris Ende 2015 sein. Daher will die Kanzlerin über die Verringerung von Treibhausgasen sprechen. Japan hat zwar angekündigt, seinen Ausstoß verringern zu wollen. Doch Premierminister Shinzo Abe steht wegen etwas anderem unter Druck: Unter allen Industrienationen hat Japan die höchste Staatsverschuldung.
Lernen, forschen, lehren
Welche Lehren kann man aus der Ebola-Krise ziehen? Dieser Frage wollen sich die G7-Chefs widmen. Denn die rund 11.000 Toten in Westafrika haben die Weltgemeinschaft aufgeschreckt. Es wird in Elmau aber auch um die Forschung zu Antibiotika-Resistenzen gehen. Außerdem will man sich dafür einsetzen, Frauen in den Bereichen Bildung und Unternehmertum zu stärken.