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Für Mixa bricht eine Zeit des Schweigens an

1. Juli 2010

Papst Benedikt XVI. hat den früheren Augsburger Bischof Walter Mixa in Rom zu einer Privataudienz empfangen. Dabei habe er Mixa klargemacht, dass es keinen Weg zurück auf den Bischofsstuhl gebe, teilte der Vatikan mit.

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Papst Benedikt XVI. und Bischof Walter Mixa (Archivfotos vom 05.06.2010 und 18.04.2007: pa/dpa)
Walter Mixa gestand beim Treffen mit dem Papst Fehler einBild: picture alliance/dpa

Walter Mixa habe in der Audienz am Donnerstag (01.07.2010) in Rom "in aller Ehrlichkeit und Demut sein Bekenntnis bekräftigt, dass er Fehler und Irrtümer begangen hat, die zu einem Vertrauensverlust führten und den Rücktritt unvermeidlich werden ließen", hieß es in der Erklärung des Vatikans. Er habe erneut für seine Fehler um Verzeihung gebeten, aber auch darum, dass man über seine Fehler "das Gute, das er getan hat, nicht ganz vergessen möge".

Papst wirbt für Versöhnung

Der Augsburger Bischof Walter Mixa zelebriert am 11.04.2010 in Landsberg am Lech eine Messe (Foto: pa/dpa)
Die Affäre um Mixa löste im Bistum Augsburg viel Streit ausBild: picture alliance / dpa

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche hat die Endgültigkeit des Rücktritts von Mixa bestätigt. "Bischof Mixa wird sich zu einer Zeit des Schweigens, der Sammlung und des Gebets zurückziehen", kündigte der Vatikan an. Nach einer "Periode der Heilungen und der Versöhnung" solle der 69-Jährige "wie andere emeritierte Bischöfe für Aufgaben der Seelsorge im Einvernehmen mit seinem Nachfolger zur Verfügung stehen".

Der Papst äußerte den Mitteilung des Vatikan die Hoffnung, dass Mixas Bitte um Vergebung auf offene Ohren und Herzen stoße. "Nach einer Zeit oft maßloser Polemik wünscht er sich Versöhnung", hieß es. Auch die Gläubigen in der Diözese Augsburg rief Benedikt auf, aufeinander zuzugehen und Mixas Nachfolger offenen Herzens anzunehmen. Wer der Nachfolger sein wird, ist noch nicht bekannt.

Spätes Einlenken von Mixa

Der Bischof von Augsburg, Walter Mixa am 23.02.2010 bei einer Pressekonferenz (Foto: pa/dpa)
Mixa soll als Stadtpfarrer Kinder geschlagen habenBild: picture alliance/dpa

Der Papst hatte Anfang Mai das Rücktrittsgesuch von Mixa angenommen. Später versuchte dieser jedoch, seinen Rücktritt zu widerrufen - mit der Begründung, dass er unter Druck gesetzt worden sei. Ende Juni lenkte er dann ein. Der frühere Bischof erklärte im Vorfeld der Audienz beim Papst, er wolle der Einladung nachkommen, dabei seinen Rücktritt und dessen Umstände aber nicht mehr infrage stellen.

Mixa soll in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen Kinder geschlagen und Stiftungsgelder zweckentfremdet haben. Außerdem wurde gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt. Diese Ermittlungen wurden aber später eingestellt. Die Prügelvorwürfe und finanziellen Unregelmäßigkeiten stehen dagegen weiterhin im Raum, sind aber verjährt. Medien hatten außerdem über eine angebliche Alkoholkrankheit Mixas und angebliche homosexuelle Annäherungen berichtet.

Autorin: Ursula Kissel (dpa, ap, epd, kna)
Redaktion: Siegfried Scheithauer