1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fünf Fragen zur Formel 1

15. März 2019

Am Wochenende startet die Formel-1-Saison. Wer ist besser? Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel? Mercedes oder Ferrari? Gibt es neue Piloten? Was hat sich bei den Regeln geändert? Wir beantworten fünf wichtige Fragen.

https://p.dw.com/p/3F71w
Formel 1 Großer Preis von Australien 2018 | Start
Bild: picture-alliance/dpa/Hoch Zwei

Wer wird Weltmeister?
In dieser Frage führt wieder einmal kein Weg an Lewis Hamilton vorbei. Der Titelverteidiger und Fünffach-Weltmeister ist heiß auf den sechsten Fahrertitel. Hamilton schielt mit mindestens einem Auge auf die Rekorde von Michael Schumacher, der mit sieben Weltmeisterschaften immer noch das Maß aller Dinge darstellt. Ärgster Konkurrent des Briten ist einmal mehr Sebastian Vettel, der in seine fünfte Ferrari-Saison geht und sich endlich seinen Kindheitstraum erfüllen möchte: einen WM-Titel mit der Scuderia. Und wieder spielt Schumacher eine Rolle: Beim Rekordweltmeister platzte im fünften Jahr bei Ferrari der Knoten und er gewann seine erste WM für die Italiener.

Alle anderen Fahrer haben realistisch betrachtet keine Chance auf den WM-Titel. Max Verstappen könnte erneut bei einzelnen Rennen vorne mitmischen, wird letztlich aber wohl nicht über die Rolle als dritter Mann hinauskommen. Interessant wird sein, wie gut Charles Leclerc mit dem Ferrari zurechtkommt, und ob er es schafft, Mercedes Punkte zu klauen.

Welche Cockpits wurden neu besetzt?
Mit dem Namen Charles Leclerc ist der wichtigste und interessanteste Wechsel im Fahrerfeld bereits erwähnt. Nach insgesamt acht Jahren bei den "Roten" (2007 bis 2009, 2014 bis 2018) musste "Altmeister" Kimi Räikkönen die Scuderia verlassen und dem 21-Jährigen Platz machen. Ein Wechsel, mit dem Ferrari die Weichen in Richtung Zukunft stellt. Allerdings hat Leclerc durchaus das Potential, auch schon in dieser Saison Druck auf seinen Teamkollegen Vettel auszuüben. Der neue Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat festgelegt, dass es in erster Linie um Vettel und dessen fünften WM-Titel gehe. Leclerc selbst gab sich vor dem ersten Rennen forsch: "Ein Ferrari wird den Auftakt gewinnen", kündigte der Monegasse an. Vielleicht sein eigener?

Formel 1 Großer Preis von Australien 2019 | Ferrari - Charles Leclerc & Mattia Binotto
Zwei "Neue" bei der Scuderia Ferrari: Charles Leclerc (l.) und Teamchef Mattia Binotto (r.), der zuvor Technikchef warBild: picture-alliance/nordphoto/Bratic

Auch bei Red Bull gibt es ein neues Gesicht, auch wenn es aus der eigenen Familie kommt: Pierre Gasly rückt vom B-Team Toro Rosso auf und ersetzt Daniel Ricciardo, der zu Renault abwanderte. Kurios: Weil es mit den Renault-Motoren bei Red Bull zuletzt nicht immer rund lief, suchte Ricciardo eine neue Herausforderung. Jetzt fährt er an der Seite des Deutschen Nico Hülkenberg für Renault. Sein alter Rennstall Red Bull ist dagegen mit Honda-Motoren unterwegs.

Auch bei den kleineren Teams gab es einige Wechsel: Ex-Weltmeister Fernando Alonso verließ die Formel 1, sein Ex-Team, McLaren, hat mit Carlos Sainz Jr. und Lando Norris zwei neue Fahrer. Lance Stroll wechselte von Williams zu Racing Point, was ein bemerkenswertes Comeback ermöglichte: Robert Kubica kehrt bei Williams nach neun Jahren Pause in die Formel 1 zurück. An seiner Seite: der 21-jährige Formel-1-Debütant George Russell. 

Welche Reifenvarianten gibt es?
Soft, Ultrasoft, Hypersoft und Supersoft - ganz ehrlich, wer sollte sich da auskennen? Nachdem Reifenausrüster Pirelli in der vergangenen Saison noch versucht hatte, den Teams mit zahlreichen Untervarianten mehr taktische Möglichkeiten zu schaffen, wird es in diesem Jahr wieder einfacher. Es gibt statt sieben nur noch fünf Reifenmischungen für trockene Verhältnisse, von denen wie bisher drei für das Rennen zur Verfügung gestellt werden: weich, mittel und hart, je eine Variante für verschiedene Streckentemperaturen.

Formel 1 Großer Preis von Australien 2019 | Reifen
Weniger Reifenvarianten gleich mehr Übersicht? Pirelli reduziert die Anzahl der Gummimischungen Bild: picture-alliance/dpa/Hoch Zwei

Auch ist von außen leichter nachzuvollziehen, wer auf welchen Pneus unterwegs ist: Statt pink, lila, orange, rot, gelb, hellblau und weiß, gibt es an der seitlichen Reifenwand nur noch drei Farben: abgestuft nach Härtegrad weiß, gelb und rot.

Warum wurden die Areodynamik-Regeln geändert?
Simpler Grund: Insgesamt 686 Überholmanöver in der Saison 2018 waren den Formel-1-Organisatoren einfach nicht genug. Daher wurden die Frontflügel nun vereinfacht - statt bislang maximal 15 Querblechen sind nur noch fünf erlaubt. Außerdem sind die Heckflügel breiter und sie sitzen höher. Auch ist der Schlitz größer geworden, den die Fahrer im Heckflügel öffnen dürfen, wenn sie im DRS-Fenster des Vordermanns sind. Zusätzlich sitzen die seitlichen Luftleitbleche tiefer, und sie sind kürzer. Alle Veränderungen sorgen dafür, dass die Luftverwirbelungen hinter den Autos geringer werden und es so einfacher wird, aus dem Windschatten heraus zu überholen.

Welche Regeländerungen gibt es noch?
Da es recht viele sind, nur die wichtigsten: Die Rennwagen werden schwerer, im Vergleich zu 2018 steigt das Gewicht um 10 auf 743 Kilogramm. Einen Anteil von 80 Kilogramm muss der Fahrer mit einbringen, inklusive Helm, Nackenstütze und Sitz. Ist einer der Piloten leichter wird mit Gewichten aufgefüllt. Auch die Benzinmenge, die pro Rennen erlaubt ist, steigt von 105 auf 110 Kilogramm. Die Fahrer müssen damit nicht mehr ganz so streng auf den Spritverbrauch achten und können öfter Vollgas geben. Einen weiteren Anreiz, am Limit zu fahren, bildet der Extrapunkt, der ab sofort an den Fahrer vergeben wird, der die schnellste Rennrunde schafft. Allerdings gilt diese Regelung, die es zuletzt vor 60 Jahren in der Formel 1 gab, nur für die Piloten, die auf den ersten zehn Plätzen, also in den Punkten, ins Ziel kommen.