Fußball und Gewalt
Immer häufiger kommt es beim Fußball zu Krawallen und Übergriffen. Die Polizei meldet einen Höchststand von verletzten Polizisten bei Fußballspielen. Der Hauptgrund: Gewaltbereite Fußballfans, die Feuerwerkskörper zünden und werfen. Dies ist in deutschen Fußballstadien verboten.
Das unkontrollierte Benutzen von Feuerwerkskörpern kann gerade dort, wo viele Menschen sind, zu schweren Verletzungen führen. Die Befürworter unter den Fans wollen die Feuerwerkskörper aus diesem Grund nur in bestimmten Bereichen der Stadien zünden. Sie distanzieren sich von der gewaltsamen Nutzung der Feuerwerkskörper.
Verbietet man die Pyrotechnik, so hat man auch das Gewaltproblem gelöst, denken viele. Politiker und Verantwortliche von Fußballvereinen und -verbänden wollen daher strengere Gesetze. Schwer bewaffnete Polizisten sollen Hooligans stoppen. Mit solchen Bestimmungen oder sogar der Absage von Spielen bestraft man aber nicht nur die Schuldigen. Denn die allermeisten Fans wollen gar keine Gewalt.
Ein Test aus Hannover zeigt, dass sich durch die Arbeit von Konfliktmanagern im Stadion die Zahl der Polizisten verringern lässt. Außerdem müssen die Fans selbst stärker an der Diskussion um Verbote beteiligt werden. Denn als Gruppe können sie gemeinsam mit der Polizei erreichen, dass die wenigen Randalierer bestraft werden und dem Image des deutschen Fußballs nicht mehr schaden können.
Glossar
Krawall, der - hier: der Konflikt zwischen Fußballfans
Übergriff, der - hier: der Konflikt; der Angriff
mit im Spiel sein - dabei sein
hart - hier: stark; streng
Forscher/in, der/die - ein Wissenschaftler/eine Wissenschaftlerin
Höchststand, der - der höchste Wert
gewaltbereit - so, dass man Gewalt anwendet und anwenden will
Feuerwerkskörper, der - eine Rakete, die explodiert und buntes Licht erzeugt
zünden - starten
zu etwas führen - der Grund für etwas sein
Befürworter/in, der/die - eine Person, die eine bestimmte Sache in einer Diskussion gut findet und unterstützt
sich von etwas distanzieren - etwas ablehnen; nicht gut finden
gewaltsam - mit Gewalt
Pyrotechnik, die - hier: Einsatz von Feuerwerk
schwer bewaffnet - so, dass man sehr viele Waffen hat
Hooligan, der - ein extrem gewaltbereiter Fußballfan
Konfliktmanager/in, der/die - eine Person, die bei Konflikten hilft, die Probleme zu lösen
etwas verringern - etwas verkleinern; senken
jemanden an etwas beteiligen - hier: jemanden bei etwas mitmachen lassen
Image, das (aus dem Englischen) - das Bild, das die Öffentlichkeit von jemandem hat
Fragen zum Text
1. Immer mehr Polizisten werden bei Krawallen in Fußballstadien verletzt, weil …
a) alle Fußballfans aggressiv sind.
b) die Polizisten keine Waffen benutzen möchten.
c) Hooligans oft unkontrolliert Feuerwerkskörper werfen.
2. Die meisten Fußballfans in Deutschland sind …
a) friedlich.
b) gewaltbereit.
c) Hooligans.
3. Politiker, Vereine und Verbände wollen …, um die Gewalt zu stoppen.
a) alle Fußballspiele absagen
b) strengere Verbote
c) keine Fans mehr ins Stadion lassen
4. "Es ist verboten, Feuerwerkskörper im Stadion zu zünden." Welches Modalverb ist richtig? "Man … keine Feuerwerkskörper im Stadion zünden."
a) darf
b) muss
c) soll
5. "Durch Konfliktmanager im Stadion lässt sich die Zahl der Polizisten verringern." Welches Modalverb ist richtig? "Man … die Zahl der Polizisten durch Konfliktmanager verringern."
a) sollte
b) will
c) kann
Arbeitsauftrag
Teilen Sie den Kurs in zwei Gruppen. Die Teilnehmer der einen Gruppe sind Politiker und Mitglieder von Fußballverbänden, die Teilnehmer der anderen Gruppe sind Fußballfans. Überlegen Sie in den Gruppen passende Argumente für und gegen strengere Regeln in Fußballstadien. Finden Sie eine Lösung, mit der alle am Ende zufrieden sind.
Autorinnen: Olivia Fritz/Bettina Schwieger
Redaktion: Shirin Kasraeian