Was wäre der Fußball ohne seine Musiker?

Ed Sheeran als einer unter vielen? Das gilt nicht einmal im Fußball: Der Superstar hat angekündigt, dass er in der kommenden Saison Trikotsponsor für den englischen Verein Ipswich Town wird. Der Schriftzug auf den Trikots wirbt wohl für ein neues Album und eine geplante Tour. Ipswich ist seit Kindheitstagen der Lieblingsklub von Ed Sheeran, aktuell spielt der Verein in der 3. Liga.

Neu ist diese Idee nicht: Als Fortuna Düsseldorf 2001 in die vierte Liga abzusteigen drohte, sprangen die "Die toten Hosen" um Frontsänger Campino (Mitte) mit einer Million D-Mark zur Hilfe. Netter Nebeneffekt: Das Totenkopf-Logo der Düsseldorfer Punkrock-Band prangte nun auf den Trikots des angeschlagenen Vereins. Ab 2004 ging es wieder bergauf. Heute spielt der Verein in der 2. Bundesliga.

Elton John kaufte sich in den 1980ern gleich einen ganzen Club: den FC Watford. Dort stand er früher mit seinem Vater im Stadion und sehnte sich jetzt, zwischen Gerichtsterminen, Beziehungsdramen und Drogenexzessen, nach dieser Normalität zurück. Alles an dem Klub sei anders als die Welt, in der er sich sonst bewegte. 2019 schreibt Elton in seinen Memoiren: "Watford hat mir das Leben gerettet."

Vielleicht hatte Elton John seine Idee ja von seinen britischen Kollegen von Pink Floyd: Roger Waters und David Gilmour sind nicht nur bekennende Fans des britischen Top-Klubs FC Arsenal, sie singen in ihrem weltberühmten Lied "Money" auch davon, einen Fußballverein zu kaufen ("Think I'll buy me a football team"). Sie haben sich dann aber doch auf das Fußballspielen und ihre Musik konzentriert.

Auch Rod Stewart wurde gefragt, ob er einen Fußballverein kaufen wolle. Nein, antwortete der für seine Frisur bekannte Rocksänger, schließlich habe sein Freund Elton John bei Watford seine Haare verloren. Ansonst ist Stewart aber Feuer und Flamme für Celtic Glasgow. Er verewigte den Verein in seinem Song "You're in My Heart" und ist mit seinen Kindern regelmäßig im Stadion.

Bekanntlich ließ es Bob Marley gerne ruhig angehen. Außer beim Fußball: Er habe gespielt wie ein Tiger, den man aus dem Käfig ließ, erzählte sein Weggefährte Desmond Smith einmal. Wenn der Reggae-Star keine Musik machte, spielte er Fußball. Eine Leidenschaft, die ihm vielleicht sogar zum Verhängnis wurde: Es wird vermutet, das Marleys früher Tod mit einer Fußballverletzung zusammenhängt.

Zwei Dinge scheinen bei Ex-"Oasis"-Sänger Liam Gallagher ewig zu sein: der Streit mit seinem Bruder Noel und seine Liebe für den Fußballverein Manchester City. Dass er dabei auch mal zu weit geht, zeigte sich 2020: Mit einem Trikotentwurf des Vereins war der Fan Gallagher so unzufrieden, dass er die Verantwortlichen auf Twitter in den Corona-Hotspot Wuhan wünschte. Er löschte den Tweet wieder.

Ihr Vater sei ein Bücherwurm, erzählte Shakira in einem Interview, daher habe sie die Begeisterung für Fußball erst durch ihre Auftritte bei den Weltmeisterschaften in Deutschland (2006), Südafrika (2010) und Brasilien (2014, Foto) entdeckt. Die kolumbianische Sängerin verliebte sich dabei nicht nur in den Sport: In Südafrika lernte sie den Fußballstar Piqué kennen, das Paar hat zwei Söhne.

Absurd wurde es beim Fulham FC. Der damalige Klubbesitzer Mohamed Al-Fayed war großer Michael-Jackson-Fan und ließ deshalb 2011 eine Statue des "King of Pop" vor dem Stadion aufstellen. Es hagelte Kritik, und Fayeds Nachfolger ließ die Statue wieder abbauen - prompt stieg der Verein ab. Kein Zufall, meinte der beleidigte Al-Fayed damals. Jackson selbst war übrigens nur einmal, 1999, im Stadion.