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Frischer Wind im All

Hannah Lesch
17. November 2016

Drei neue Astronauten sind auf dem Weg zur ISS. Wir haben Thomas Reiter, den deutschen Koordinator im ISS-Programm, gefragt, ob er nicht doch ein wenig neidisch ist. Was möchte er den drei mit auf den Weg geben?

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The Soyuz MS-02 launch Raketenstart Sojus
Bild: picture-alliance/dpa/M.Shipenkov

Mit einem Nachtstart in der zentralasiatischen Steppe ist ein Team aus zwei Neulingen und einem alten Hasen zur Internationalen Weltraumstation ISS aufgebrochen. Am Freitag um 2.20 Uhr Ortszeit (21.20 Uhr MEZ) hob die Sojus-Rakete mit Thomas Pesquet, Oleg Nowizki und Peggy Whitson vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. 

Auch der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter war schon „oben“. Er ist der erfahrenste europäische Astronaut und arbeitet mittlerweile als Koordinator im ISS-Programm. Die Frage, ob er nochmal hochfliegen würde, kann er schnell beantworten. Und er gibt dem neuen Team ein paar Tipps mit auf den Weg:

Thomas Reiter, sind Sie neidisch auf die neuen Astronauten?

Ein Flug, zwei Rekorde

Die Amerikanerin Peggy Whitson hat schon jetzt insgesamt mehr als ein Jahr im Weltall verbracht. Gemeinsam mit dem Russen Oleg Nowizki und Thomas Pesquet aus Frankreich wird Whitson rund zwei Tage unterwegs sein, bis sie dann am Sonntag bei der ISS ankommen. Die drei werden Teil der 50. Besatzung und sollen etwa ein halbes Jahr auf der ISS arbeiten.

Peggy Whitson stellt mit diesem Flug gleich zwei Rekorde auf: Sie ist mit 56 Jahren die älteste Frau, die jemals in den Weltraum geflogen ist. Außerdem wird sie ein zweites Mal die Kommandeurin der ISS sein – auch das gab es noch nie.

Planetentausch?

Was fasziniert uns Menschen eigentlich an der Raumfahrt? Reiter treibt vor allem seine Neugierde an, erklärt er: den Weltraum zu erkunden, unentdeckte Planeten zu erforschen. Ob er bereit wäre, die Erde gegen ein Leben auf dem Mars zu tauschen, kann er eindeutig beantworten:

Thomas Reiter, wären Sie bereit, die Erde gegen ein Leben auf dem Mars einzutauschen?

Auf zum Mars!

Mit Thomas Pesquet ist beim diesem Flug auch der derzeit jüngste ESA-Astronaut mit an Bord. Der 38-Jährige gehöre zu einer Generation von Astronauten, die nach einiger Erfahrung im All vielleicht in einigen Jahren bei einer Mission zum Mond dabei sein könnten, so Reiter.

Er geht fest davon aus, dass innerhalb der nächsten 20 bis 30 Jahre auch eine bemannte Mission zum Mars starten wird – für die wird dann aber selbst Pesquet vielleicht schon zu alt sein.

Der Mars ist Ziel vieler Forschungsmissionen. Reiter erklärt, dass im Moment alle auf die Antwort auf eine entscheidende Frage warten - und warum uns die Forschung auf dem Mars viel über die Zukunft der Erde verraten kann.

Thomas Reiter, was macht den Mars so interessant?