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Friedensgespräche zwischen Kabul und Taliban

7. Juli 2015

Die Islamisten haben in den vergangenen Wochen ihre Anschläge massiv ausgeweitet. Dennoch will die Regierung den Dialog mit ihnen. Nun schickte Afghanistans Präsident Ghani eine Delegation ins benachbarte Ausland.

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Afghanistans Präsident Aschraf Ghani (Foto: AP)
Afghanistans Präsident Aschraf GhaniBild: picture alliance/AP Images/R. Gul

Die afghanische Regierung hat erstmals Gesprächskontakte zu den radikal-islamischen Taliban bestätigt. Präsident Aschraf Ghani teilte mit, er habe eine "Friedensdelegation" ins benachbarte Pakistan entsandt, um dort mit Vertretern der Islamisten zu verhandeln.

Beginn eines Friedensprozesses?

Die Gespräche könnten den Weg zur Aufnahme eines formellen Friedensprozesses ebnen. Hinter den Kulissen war bereits mehrfach über Kontakte zwischen prominenten afghanischen Vertretern und Taliban-Aktivisten berichtet worden. Gesandte beider Seiten hatten sich in Katar, Norwegen und China getroffen.

Ghani drängt auf einen Friedensprozess, auch wenn dieser sich nach seiner Einschätzung vermutlich über Jahre hinziehen dürfte. Die Regierung ist sich auch darüber im Klaren, dass die Gewalt in dieser Zeit noch zunehmen könnte, da sich jede Seite eine bessere Ausgangsposition verschaffen will.

Taliban-Kämpfer verüben einen Bombenanschlag auf einen NATO-Konvoi (Foto: rtr)
Taliban-Kämpfer verüben einen Bombenanschlag auf einen NATO-KonvoiBild: Reuters/A. Masood

Zwei neue Selbstmordanschläge in Kabul

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit dem offiziellen Ende des NATO-geführten internationalen Kampfeinsatzes im Dezember 2014 erheblich verschlechtert. Mehrere Bezirke stehen inzwischen wieder unter Kontrolle der Taliban, die das Land über Jahre beherrschten, bis sie 2001 nach einer Militärinvasion unter Führung der USA gestürzt wurden.

Seit April haben die Islamisten ihre Anschläge noch einmal intensiviert. Zuletzt sprengte sich an diesem Dienstag in der Hauptstadt Kabul ein Selbstmordattentäter neben einem Konvoi von NATO-Soldaten in die Luft. Drei Menschen wurden verletzt. Bei einem zweiten Angriff, der dem Geheimdienst des Landes galt, riss ein Attentäter einen Soldaten durch eine Bombe mit in den Tod. Zwei weitere Taliban-Kämpfer wurden von Sicherheitskräften erschossen.

Auch die Regierungstruppen verstärkten ihr Vorgehen gegen die Aufständischen. In der ostafghanischen Provinz Nangarhar seien mindestens 49 Rebellen bei Drohnenangriffen getötet worden, hieß es.

se/uh (rtr, afp, ape)