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Freude und Glück – Thailands Weg zu einem nachhaltigen Tourismus

7. Dezember 2006

Thailand hat mit seinen herrlichen Sandstränden, Berglandschaften und Kulturdenkmälern schon immer Gäste aus aller Welt angezogen. Aber das Land versucht nun seinen Ruf als Ziel für Massentourismus zu verändern.

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Langer weißer Sandstrand mit einem türkisen Meer. Im Hintergrund ist ein grüner Hügel.
Imagewechsel: Umweltbewußtsein statt Massentourismus

Die thailändische Wirtschaft braucht die Devisen aus dem Tourismusgeschäft. Um dem Ansturm des Massentourismus gerecht zu werden, ging man lange wenig zögerlich mit der Natur oder den Kulturdenkmälern um. Die Regierung in Bangkok bemüht sich nun einen Tourismus zu fördern, der kulturelle Werte erhält und die Umwelt nicht belastet. Diese andere Form des Tourismus soll auch den Ruf Thailands verbessern.

Umsteigen auf umweltschonenden Tourismus

Ein Mann und eine Frau sitzen auf einem Badehandtuch am Strand und gucken einem Mann zu der einen Sack schleppt.
Strandurlaub in Thailand ist sehr beliebtBild: AP

Gäste die nach Thailand kommen sollen "Sanuk" – Freude und Glück – erfahren und sich wohl fühlen in der Gastfreundschaft der Thai. "Sanuk" ist für die Einheimischen fast so etwas wie ein Lebensgefühl und kann stellvertretend für das Konzept eines nachhaltigen Tourismus gesehen werden. Kurse in traditioneller Thaimassage gehören ebenso dazu wie Urlaub bei einer Dorffamilie.

Besonders im Norden Thailands haben sich viele Gemeinden für den sanften oder Ökotourismus geöffnet. Reisende können dort abseits der großen Touristenzentren in kleinen Dörfern Ruhe und Stille finden. "Dadurch, dass wir jetzt ein Ökotourismus-Dorf sind, haben die Leute hier erst einmal gemerkt, wie wichtig unsere Natur-Ressourcen sind", sagt Prom-In, Chef des Dorfes Mae Kam Pong. "Da wir hier eine Tradition haben, Fremde willkommen zu heißen, haben wir uns gedacht, dass wir das auch auf Touristen ausdehnen könnten."

Kultur und Tradition bewahren

Ein einstöckiges Holzhaus mit Vereanda steht inmitten von hohen grünen Bäumen und Büschen.
Touristen suchen auch nach Urlaub in der Natur

Allerdings hat diese Form des Tourismus auch eine Kehrseite: die Gäste aus dem reichen Westen bringen teilweise Sitten und Gewohnheiten mit, die sich negativ auf das Leben der Dorfbewohner auswirken können. "Bei einigen der jüngeren Touristen kommen Drogen mit ins Spiel und das beeinflusst unsere Jugend", sagt die Vorsitzende der Staatlichen Tourismusbehörde, Juthamas Siriwan. Jetzt müsse man den Einwohnern vermehrt helfen, diese schädlichen Einflüsse aufzufangen.

Aber immer mehr Touristen zeigen auch Umweltbewusstsein. Sie interessieren sich für eine intakte Natur und bemühen sich gleichzeitig diese auch zu erhalten. "Mir fällt auf, dass sie sehr diszipliniert sind", sagt Dr. Weerachai Nanakorn, Direktor des Botanischen Gartens in Chiang Mai. "Sie werfen ihren Abfall zum Beispiel nicht einfach überall hin, oder rauchen nicht, berühren die Pflanzen nicht. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen."

Bandbreite der Urlaubsangebote

Ferienanlage am Meer mit mehrstöckigem Hotelgebäude und großem Pool
Massentourismus wird für Thailand weiter wichtig sein

War es vor einigen Jahren noch das Ziel der thailändischen Behörden, möglichst viele Besucher in das Land zu locken, hat nun Qualität und damit Nachhaltigkeit sowie Umweltschutz Vorrang. Natürlich leugnet niemand, dass der Massentourismus noch immer seinen festen Platz hat. Aber die Bandbreite der alternativen Urlaubsangebote hat enorm zugenommen. Freude und Glück – "Sanuk" - findet so mancher Urlauber eben auch abseits von Bettenhochburgen und Nightlife.

Autoren: Deanne Corbett und Praweenar Thadaphrom
Redaktion: Peter Koppen