Freigelassene US-Bürger in Deutschland
17. Januar 2016"Wir können bestätigen, dass die US-Bürger, die nach ihrer Freilassung den Iran verlassen haben, in Deutschland eingetroffen sind", sagte ein Beamter des US-Außenministeriums in Washington. Die drei Männer hatten zuvor einen Zwischenstopp in Genf eingelegt. Sie sollen jetzt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein (Artikelbild) medizinisch untersucht werden.
Eine Schweizer Maschine hatte zuvor die US-Bürger Amir Hekmati, Saeed Abedini und Jason Rezaian in Teheran abgeholt und nach Genf gebracht. Ein vierter US-Bürger, der freigelassen wurde, will offenbar im Iran bleiben. Ein fünfter US-Bürger, ein Student, war bereits am Samstag ausgeflogen worden.
Auch Journalist auf freiem Fuß
Für die US-Bürger und ihre Familien ging damit eine lange Leidenszeit zu Ende. Jason Rezaian arbeitete als Korrespondent der US-Zeitung "Washington Post" in Teheran, als er im Juli 2014 in seinem Haus verhaftet wurde. Er wurde wegen Spionage und Zusammenarbeit mit feindlichen Regierungen verurteilt.
Der Marine-Infanterist Amir Hekmati war bei einem Besuch seiner Großmutter in Teheran festgenommen und 2012 sogar zum Tode verurteilt worden. Erst nach 16 Monaten Isolationshaft durfte er Angehörige sehen, nachdem die Todesstrafe in zehn Jahre Haft umgewandelt worden war. Der protestantische Pfarrer Saeed Abedini war 2013 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er soll Bibelkurse organisiert haben. Über den vierten Freigelassenen, Nosratollah Khosravi-Roodsari, ist praktisch nichts bekannt.
Sieben Iraner begnadigt
Teheran hatte die US-Bürger im Gegenzug für die Begnadigung von sieben Iranern durch die US-Justiz freigelassen. Der Austausch war am Samstag bekannt gegeben worden, kurz vor dem offiziellen Inkrafttreten des Atom-Abkommens und der Aufhebung der internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran.
wl/cw (afp, dpa)