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Frauen-Entführer begeht Selbstmord

4. September 2013

Wegen jahrelanger Entführung, Misshandlung und Vergewaltigung von drei jungen Frauen war Ariel Castro zu lebenslanger Haft verurteilt worden – ohne Aussicht auf Bewährung. Nun wurde er tot in seiner Zelle gefunden.

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Der Frauen-Entführer von Cleveland, Ariel Castro, auf einem Polizeifoto (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Der Frauen-Entführer von Cleveland habe sich erhängt, sagte eine Sprecherin des Gefängnisses in Orient (Ohio). Der 53-Jährige Ariel Castro, der jahrelang drei Frauen in seinem Haus gefangen hielt und sie immer wieder misshandelte, verbüßte dort seine lebenslange Gefängnisstrafe.

Der Busfahrer hatte zwischen 2002 und 2004 die jungen Frauen Michelle Knight, Amanda Berry und Gina DeJesus entführt, in seinem Haus in Cleveland eingesperrt und misshandelt. Dabei vergewaltigte er die Frauen unzählige Male. Als eine von ihnen schwanger wurde, tötete Castro den Fötus durch Schläge in den Bauch. Das jahrelange Martyrium der Frauen endete erst im vergangenen Mai, als Berry mit Hilfe eines Nachbarn fliehen konnte und die Polizei alarmierte.

Cleveland: Ende eines Martyriums

Verkürztes Verfahren

Während der Verhandlung hatte sich Castro in allen insgesamt 977 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im Gegenzug stimmte die Staatsanwaltschaft zu, statt der Todesstrafe nur eine lebenslange Haftstrafe zu fordern. Durch diese Einigung war ein Prozess nicht mehr nötig, weshalb auch Castros Opfer nicht mehr vor Gericht aussagen mussten.

Am 1. August wurde Castro zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung verurteilt. Ihm wurde besonders zu Last gelegt, die Schwangerschaft eines seiner Opfer gewaltsam beendet zu haben. Zu der Vereinbarung vor Gericht gehörte auch, dass wenige Tage nach dem Urteilsspruch das Haus des Entführers dem Erdboden gleich gemacht wurde.

rb/uh (afp, dpa)