Frankfurt siegt, Hannover fliegt
24. April 2016
Das Knie von Stefan Bell besiegelt den Abstieg von Hannover 96. Der Mainzer Defensivspieler fälschte in der 84. Minute der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und Mainz 05 eine Flanke des Frankfurters Änis Ben-Hatira ins eigene Tor ab und verhalf den Gastgebern damit zu einem 2:1 (1:1)-Erfolg und drei Punkten im Abstiegskampf. Damit hat das Tabellenschlusslicht Hannover auch keine theoretische Chance mehr auf den Klassenerhalt.
Mainz war in der 18. Minute durch einen tollen Freistoß von Daniel Brosinski in den linken Winkel in Führung gegangen, konnte aber aus dem vermeintlichen psychologischen Vorteil kein Kapital schlagen. Ideenlos und kraftlos ließen sie die laufstarken Frankfurter vor 50.000 Zuschauern gewähren und immer wieder gefährlich vor das Tor kommen. So auch in der 28. Minute als Ben-Hatira zunächst im Strafraum das Gleichgewicht verlor, im Sitzen den Ball aber in die Mitte brachte, von wo ihn Marco Russ durch die dicht gestaffelten Abwehrbeine und vorbei an Mainz-Torhüter Loris Karius zum Ausgleich einschoss. "Wie der Siegtreffer zustande gekommen ist, spricht Bände", sagte Russ nach der Partie. "Endlich hatten wir mal Glück. Jetzt ist alles wieder enger zusammengerückt."
Auch in der zweiten Hälfte wirkten die Frankfurter, angetrieben von Trainer Nico Kovac, leidenschaftlicher und bissiger. Der Treffer von Ben-Hatira, wenn auch glücklich zustande gekommen, war der gerechte Lohn für die Mühen. In der Tabelle rückt die Eintracht dank des Sieges bis auf einen Punkt an Werder Bremen auf Platz 16 heran. "Das heutige Spiel macht sehr viel Mut", sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Mainz ist Sechster und hat immer noch die theoretische Chance auf die Teilnahme an der Champions League.
Glückliche Gladbacher Tore
Zuvor hatte Borussia Mönchengladbach durch ein 3:1 (2:0) gegen 1899 Hoffenheim den Europapokal fest gebucht. Allerdings waren die ersten beiden Tore der Gladbacher irregulär: Vor dem ersten in der 7. Minute hatte Vorbereiter Oscar Wendt abseits gestanden, bevor er nach innen passte, wo Hoffenheims Jeremy Toljan zwar vor dem bereitstehenden Andre Hahn an den Ball kam, ihn aber ins eigene Tor spitzelte.
Vor dem 2:0 war es Hahn, der den Arm von Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann traf, als dieser den Ball im Nachfassen packen wollte. So gelangte das Spielgerät zu Mahmoud Dahoud (45.), der nur noch einschieben musste. Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste die Partie wieder spannend als Andrej Kramaric auf 1:2 verkürzte (54.). Doch dem omnipräsenten Hahn war es vorbehalten nach gut einer Stunde den Endstand herzustellen. Allein vor Baumann tunnelte er den Hoffenheimer Schlussmann zum 3:1.
Kapitän Granit Xhaka war nach der Partie erleichtert: "Wir haben den Druck gespürt nach zwei Niederlagen in Ingolstadt und Hannover, wo gar nichts geklappt hat," sagte er. "Das erste Ziel haben wir geschafft, das ist die Europa League, die kann uns niemand mehr nehmen. Jetzt wollen wir das zweite Ziel, und das ist die Champions League." Von Platz vier, der die Teilnahme an den Qualifikationsspielen bedeuten würde, trennt die Borussia jetzt nur noch ein Punkt. Hoffenheim ist 14. und muss weiter zittern.