Formel-1-Karriere von Wehrlein beendet
16. Januar 2018Für den 33-Jährigen Polen, der neben Wehrlein lange als Kandidat für die Nachfolge von Felipe Massa bei Williams galt, erfüllt sich die Hoffnung auf ein Comeback als Stammpilot nicht. Kubica erhält beim Traditionsrennstall aus Grove lediglich einen Vertrag als Reserve- und Entwicklungsfahrer und ist damit bei den Rennen der kommenden Formel-1-Saison zunächst nur Zuschauer - wie Mercedes-Zögling Wehrlein (Foto).
Sirotkin bringt 15 Millionen Euro zu Williams mit
Denn Williams vergab das letzte noch nicht vergebene Auto der Branche überraschend an den Russen Sergej Sirotkin. Der 22-Jährige wird damit Teamkollege des Kanadiers Lance Stroll. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung dürfte die Sponsoren-Mitgift von rund 15 Millionen Euro gespielt haben, die Sirotkin seinem neuen Arbeitgeber beschert.
"Zu sagen, ich bin glücklich und stolz in einem so berühmten Team wie Williams zu fahren, ist eine Untertreibung", sagte Sirotkin, der finanziell vor allem vom russisch-finnischen Oligarchen Boris Rotenberg unterstützt werden soll. "Das Team kann sich darauf verlassen, dass ich mein Bestes geben werde." Zuletzt war der Russe in der Formel-2-Meisterschaft und als Renault-Testfahrer aktiv gewesen.
Wehrlein vorerst nur Ersatzfahrer
Wehrlein, der seinen bisherigen Job beim Schweizer Sauber-Team an den Monegassen Charles Leclerc verloren hat, bleibt nur die Rolle des Ersatzfahrers beim Weltmeisterteam Mercedes. Als Stammfahrer holte der 23-Jährige für die Hinterbänkler-Teams Manor und Sauber in insgesamt 39 Grand Prix sechs WM-Punkte. Wo der Weg von Wehrlein hinführt, ist offen.
Nach dessen Aus steht indes fest: 2018 starten erstmals seit 22 Jahren nur zwei Deutsche in eine Formel-1-Saison. 1996 waren Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen dabei, nun sind nur noch Ferrari-Pilot Sebastian Vettel und Renault-Fahrer Nico Hülkenberg übrig.
Kein Märchen für Kubica
Die Entscheidung von Williams für Sirotkin verhindert zudem ein spektakuläres Märchen in der Königsklasse: Das Comeback des einstmals als potenzieller Weltmeister gehandelten Kubica, der 2011 nach einem schweren Rallye-Unfall sein Formel-1-Karriere beenden musste. Erst im vergangenen Jahr nahm er wieder in einem F1-Boliden Platz und sammelte Testkilometer für Renault und schließlich Williams.
ww/ck (dpa/sid)