"Forever is Now": Kunst vor den Pyramiden
Spektakuläre Skulpturen vor spektakulärer Kulisse: Zum dritten Mal stellen Kunstschaffende aus aller Welt ihre Installationen vor den Pyramiden von Gizeh aus. Die großen Werke behandeln die großen Fragen der Menschheit.
Doppelspitze
Vereinigung von Vergangenheit und Gegenwart: Besucher betrachten am Tag der diesjährigen Vernissage die Installation "As Above, So Below" (Wie oben, so unten) des Ägypters Mohamed Banawy. 2023 findet die Ausstellung "Forever is Now" zum dritten Mal vor den 4.500 Jahre alten Pyramiden von Gizeh statt. Sie wird von der UNESCO und vom ägyptischen Außen- und Tourismusministerium gefördert.
Tunnelblick
"The Ghost Temple" (Der Geistertempel) von Sam Shendi ist eines von 14 Kunstwerken, die dieses Jahr zu sehen sind. "Forever is Now" ist die erste und einzige zeitgenössische Kunstausstellung, die vor den Pyramiden in Gizeh stattfindet. Ihr Ziel ist es, Kunstschaffende aus aller Welt zusammen zu bringen.
Schimmernde Schönheiten
Golden schillert das Werk "Reality is timeless" (Realität ist zeitlos) des saudischen Künstlers Rashid Al Khalifa in der Sonne. Organisiert wird die Ausstellung von "Art d`Egypte", einem Unternehmen, das die ägyptische Kunst fördern will. Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr besuchten nach Angaben der Plattform rund 800.000 Interessierte die Ausstellung.
Das Spiel mit dem Spiegel
Das Thema der diesjährigen Ausgabe von "Forever is Now" lautet "Spiel". Die spielerischen Elemente der Installation "Mirror Gate" (Spiegeltor) der argentinischen Künstlerin Pilar Zetas lassen Assoziationen an übereinander gestapelte Holzbausteine aufkommen. Sie passen deshalb gut zu diesjährigen Motto.
Porträts vom Publikum
Auch das Publikum darf mitspielen: Viele der diesjährigen Skulpturen beinhalten eine interaktive Komponente. Beim Projekt "From the Inside Out" des französischen Künstlers JR fotografieren sich Besucherinnen und Besucher selbst und kleben ihr Porträt auf Plakatwände vor den Pyramiden. "Forever is Now 03" sei ein "Spielplatz der Möglichkeiten", schreiben die Organisatoren.
Sonnenfänger
Geschafft: Die niederländische Künstlerin Sabine Marcelis steht neben ihrem Kunstwerk "RA", eine Hommage an den altägyptischen Sonnengott. Der Aufbau der Ausstellung ist ein Kraftakt: Zehn Tage lang arbeitete ein Team mit 150 Mitarbeitenden rund um die Uhr daran, die riesigen Installationen aufzubauen. Marcelis` Arbeit erinnert an eine Sonnenuhr, die die Farben der Sonne widerspiegelt.
Hommage an die Himmelsgöttin
Mit ihrer Skulptur „"Egyptian Woman in the Form of the Goddess Hathor" (Ägyptische Frau in Form der Göttin Hathor) will die US-amerikanische Künstlerin Carole Feuerman nicht nur das reale Leben mit der ägyptischen Mythologie verbinden. Die Himmelsgöttin und Muttergottheit soll auch auf die mangelnde Gleichberechtigung und Unterdrückung von Frauen weltweit hinweisen.
Neue Perspektive
Bis zum 17. November sind die Exponate von "Forever is Now" zu bewundern. Die Installation "Lupine Aurora" des belgischen Künstlers Arne Quinze repräsentiert ein Tor, an dem die Vergangenheit in einer Endlosschleife auf die Zukunft trifft. Mit der Skulptur vor den Pyramiden will der Künstler majestätische Natur und menschliche Selbstüberschätzung veranschaulichen.
Zeichen der Hoffnung
"Die Pyramiden sind für mich ein Zeichen der Hoffnung für die Menschheit", erklärte Nadine Abdel Ghaffar, Gründerin der Plattform "Art d`Egypte" und Kuratorin der Ausstellung, gegenüber dem Medienportal "Arab News". "Es ist ein Weltwunder, das nicht verloren gegangen ist. Es hat Pandemien, Kriege und verschiedene Religionen überstanden, und es ist immer noch da."