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Ford und VW: Zurück in die Zukunft

1. November 2018

Sie hatten es schon einmal miteinander probiert - und dann auf die Fortsetzung verzichtet. Nun aber, angesichts dringend notwendiger Milliardeninvestitionen, planen die Autogiganten die Neuauflage ihrer Zusammenarbeit.

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Portugal VW-Werk Autoeuropa in Lissabon
Die nahezu baugleichen Automodelle Ford Galaxy, Seat Alhambra und VW Sharan vor 15 Jahren im portugiesischen VW-Werk AutoeuropaBild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Es geht um die Zukunftsfelder Elektromobilität und autonomes Fahren: Der deutsche Volkswagen- spricht mit dem US-amerikanischen Ford-Konzern über eine weitreichende strategische Allianz, mit der beiden Seiten Milliarden einsparen könnten.

Im Juni hatten die Rivalen bereits eine mögliche Kooperation bei der Entwicklung von Nutzfahrzeugen in Betracht gezogen. In diesem Fahrzeugsegment sitzen den Herstellern die strengen EU-Abgasregeln im Nacken, und die Entwicklung sparsamerer Transporter und LKW ist sehr teuer. Aber noch teurer wird es bei der Entwicklung autonomer Fahrtechnik und elektrischer Autos. Weltweit beraten deshalb Automobilhersteller über Kooperationen, um die Kosten für die Entwicklung von Zukunftstechnologien zu senken.

Werden Technologien getauscht?

Wie das "Handelsblatt" nun berichtet, soll die Kooperation von VW und Ford überraschend weit gehen: Der US-Konzern wolle Volkswagen voraussichtlich Zugang zu seiner Motorentechnologie und den Pick-up-Plattformen geben. Im Gegenzug könnte VW seine neue Elektroplattform MEB für den US-Konzern öffnen, heißt es. Mit der gemeinsamen Entwicklung autonom fahrender Autos könnten VW und Ford dem Bericht zufolge den Rückstand zur Alphabet-Tochter Waymo aufholen.

Ein Volkswagen-Sprecher wollte auf Nachfrage solche Einzelheiten nicht kommentieren. Er verwies auf die Erklärung der beiden Unternehmen vom Sommer, wonach eine strategische Zusammenarbeit geprüft werden sollte. Ein Ford-Sprecher sagte, es sei verfrüht, zu diesem Zeitpunkt zusätzliche Details mitzuteilen.

Es ist fast wie früher

Portugal - VW/Ford-Gemeinschaftswerk bei Lissabon eröffnet
Polit- und Wirtschaftsprominenz bei der Eröffnung des gemeinsamen Werkes in Portugal im April 1995. Von links: EU-Kommissarin Monika Wulf-Mathies, Ford-Manager Ed Hagenlocker, Portugals Regierungschef Anibal Cavaco Silva, VW-Chef Ferdinand Piech und Luis Mira Amaral, Portugals Industrieminister Bild: picture-alliance/dpa/M. Moura

Doch nach "Handelsblatt"-Informationen sind die Gespräche zwischen den Autobauern "weit fortgeschritten". Bereits auf seiner Sitzung am 16. November könnte der VW-Aufsichtsrat demnach erste Projekte bewilligen und damit die Weichen für weitere Vorhaben stellen. Bei dem Treffen wolle VW-Chef Herbert Diess den Kontrolleuren seine Investitionsplanungen für die kommenden zehn Jahre vorstellen.

In den 1990er Jahren hatten die beiden Autoriesen in einem Joint-Venture die baugleichen Minivans Ford Galaxy und VW Sharan produziert. Die eigens dafür gebaute Fabrik in Portugal ist nach wie vor die größte Auslandsinvestition in dem Land. Die Nachfolgemodelle der Familienautos hatten Ford und VW dann jedoch wieder getrennt entwickelt.

rb/wa (afp, dpa, rtr, handelsblatt.com)