Food for the Eyes - Die Geschichte des Essens in der Fotografie
Essen ist lebensnotwendig - wie die Luft zum Atmen und das Wasser zum Trinken. Und es ist ein wichtiges Ritual. Eine Ausstellung im C/O Berlin blickt auf die besondere Beziehung zwischen Essen und Fotografie.
Heiße Hunde
Diese Aufnahme des Fotografen Martin Parr trägt den Titel "New Brighton, England". Die hungrigen Sonnenanbeter - in erster Reihe vor allem Sonnenanbeterinnen - suchen Anfang der 1980er Jahre eine Pause vom Sonnenbaden. Wie ginge das besser als mit einem Hot Dog?
Modenschau der Würste
Kleider machen Würste! Denn auch die wollen gut angezogen sein. Deshalb kleidet sich die Fleischwurst in einen Schinken-Umhang. Die grotesk anmutenden Bildwelten der "Wurstserie" des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss sind legendär.
Den Sommer auf dem Teller
Dieses "Sommer-Stilleben" hat Wolfgang Tillmans 1995 in Szene gesetzt. Blaubeeren, Kirschen, Trauben, Aprikose... nicht nur ein natürlich gelungener Farbenmix, sondern auch eine Kombination geschmacklicher Noten, die man mit dem Sommer verbindet.
Saure Angelegenheit
Mit ihrem Bild "Peluquería" ("Friseursalon") zwingt die Fotografin Ouka Leele den Betrachter 1979 zum Nachdenken: Ist das einfach nur gelungene Werbeästhetik? Ein nett anzuschauendes Bild, mit dem für Zitronenlimonade geworben wird? Oder saugt sich die nachdenklich dreinschauende Dame mit dem Riesenstrohhalm die "Haare" vom Kopf?
Schweinchen zum Vernaschen
Kleine, rosa Schweine-Küchlein - eine gelungene Darstellung von Vergnügen und Unbehagen zugleich. Sie wirken so süß und appetitlich, gleichzeitig ist etwas Unangenehmes daran, dass sie Schweine sind. To eat or not to eat, das ist hier die Frage, die der britische Fotograf Martin Parr dem Betrachter stellt.
Ein Strandfoto der anderen Art
Es ist eben keine elegante Frau, die auf einem Strandtuch liegt und glücklich in die Kamera blickt. Nur ihr gequältes Gesicht wird in einer Sonnenbrille inmitten von entsetzlich hässlichen Überresten am Strand reflektiert. Die US-amerikanische Künstlerin Cindy Sherman möchte keine Klischees bedienen und zeigt, wie krank Erwartungen machen können.
Der Hunger kennt keine Benimmregeln
Eine Momentaufnahme, die nicht besonders appetitlich wirkt. Ein Essensgast schaufelt Spaghetti in seinen Mund: Ist es die Dynamik des Alltags oder der unbändige Hunger, der ihn zu so einem Etiketten-Bruch treibt, ist nicht bekannt. Fakt ist: Der Künstler Arthur "Weegee" Fellig ist berühmt dafür, das Chaos im New York der 1940er Jahre fotografiert zu haben.
Die feministische Kochshow
Die Videoinstallation "Semiotik der Küche" (1975) von Martha Rosler ist eine Parodie auf die damals wachsende Popularität von Kochsendungen im Fernsehen der 1970er Jahre und auf die Vorstellung, dass die Frau in die Küche gehört. Harmlose alltägliche Küchengeräte werden zu bedrohlichen Waffen. Eine Satire, aus der viel Wut und Frustration sprudelt.