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Flucht in den Tod

27. November 2013

Fast monatlich kentern in der Region überfüllte Flüchtlingsboote, immer wieder ertrinken Menschen. Mindestens 20 Haitianer starben nun vor den Bahamas, weil ein Segelboot mit 150 Flüchtlingen in rauhe See geriet.

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Gekentertes Boot (Foto: US-Küstenwache/Reuters)
Das von der US-Küstenwache aufgenommene Foto zeigt Flüchtlinge, die sich an den Rumpf des gekenterten Bootes klammernBild: Reuters

Einige der Opfer wurden ertrunken geborgen, viele gelten noch als vermisst. Stundenlang hatten sich die Überlebenden an den Rumf des gekenterten Schiffs geklammert, bevor sie von der US-Küstenwache gerettet wurden.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sie nach Angaben der Behörden eine über einwöchige Überfahrt ohne Rettungswesten und mit zu wenig Trinkwasser hinter sich. Viele der Flüchtlinge waren dehydriert und wurden im Krankenhaus behandelt. Offenbar befand sich das zwölf Meter lange Schiff auf dem Weg von Haiti in die USA. Es sei stark überladen und nicht seetauglich gewesen, sagte ein Sprecher der US-Küstenbehörde.

Jährlich ertrinken Hunderte

Immer wieder kommt es in der Region zu Schiffsunglücken dieser Art - vor allem zwischen Haiti und den Bahamas, vor der Küste Floridas und in der Meerenge zwischen der Dominikanischen Republik und Puerto Rico. In diesen Gewässern verlieren nach US-Angaben jährlich Hunderte ihr Leben. Erst im Oktober starben vier Frauen vor Miami.

Häufig greift die US-Küstenwache Flüchtlinge auf hoher See auf und übergibt sie den Bahamas. Nach Angaben der dortigen Einwanderungsbehörde liegt die Zahl zwischen 100 und 150 pro Monat.

Aufklärungsspots sollen Abhilfe schaffen

Ein Aufklärungsprogramm der Küstenwache soll nun Abhilfe schaffen. Per Fernsehspots sollen Auswanderungswillige in Haiti, den Bahamas und der Dominikanischen Republik vor den Gefahren der Überfahrt gewarnt und davon abgeschreckt werden. Die Spots sollen auch in Florida laufen.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Ein verheerendes Erdbeben verschärfte Anfang 2010 die Lage noch. Bei der Katastrophe starben etwa 250.000 Menschen. Noch immer leben mehr als 170.000 Haitianer in Notunterkünften.

dh/sti (afp, dpa)