Biologische Fundgrube
10. August 2009Forscher fanden in den letzten zehn Jahren vor allem im östlichen Teil des gewaltigen Gebirges mehr als 350 neue Tier- und Pflanzenarten. Das steht in einem neuen Bericht der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature).
Die Verfasser warnen jedoch, dass viele der Neuentdeckungen aufgrund des Klimawandels schon bald wieder aussterben könnten. Das wäre katastrophal, denn zu den neuen Spezies gehören einige sehr außergewöhnliche Exemplare.
Zum Beispiel ein fliegender, hellgrüner Ruderfrosch (Rhacophorus suffry), der seine langen, mit Schwimmhäuten versehenen Füße zum Gleiten in der Luft benutzen kann. Oder der kleinste Hirsch der Welt, der sogenannte Blatt-Hirsch (Muntiacus putaoensis), von dem die Forscher anfangs dachten, er sei das Jungtier einer bekannten Hirschart. Erst DNA-Tests bestätigten, dass der Mini-Hirsch eine eigenständige Art ist.
Sieht irgendwie aus wie ein Erdferkel, ist aber ein Miniatur-Hirsch. Zoologen vermuten sogar, dass er mit seinen gerade mal 50 Zentimetern und zwölf Kilogramm der kleinste Hirsch der Welt ist. Wie viele Tiere es gibt, ist nicht bekannt. Der Hirsch-Winzling gehört zur Gattung der Muntiaks. Vertreter dieser sehr alten Hirsch-Gattung leben in Asien. Muntiaks sind durchweg relativ kleine Paarhufer und wie bei fast allen Hirschen tragen nur die männlichen Tiere ein Geweih.
Der quietschgrüne Flug-Frosch gehört zur Familie der Ruderfrösche. Zu der Gattung "Eigentliche Ruderfrösche" (Rhacifirus) gehören rund 80 Arten, die alle in den dichten Wäldern Südostasiens leben. Einige Arten können mit Hilfe ihrer riesigen Schwimmhaut-Füße, die sie wie einen Gleitschirm nutzen, bis zu 15 Meter durch die Lüfte segeln.
Der kunterbunte und wenig scheue Bugun-Häherling (Liocichla bugunorum) wurde in Nordindien entdeckt. Sein Name ist dem Volksstamm der Bugun gewidmet, in deren Bergwäldern die meisten der bisher gezählten Vögel vorkommen.
Die Orchidee Coelogyne pantlingii wurde erst 2005 im Himalaya entdeckt. Es gibt über 200 Arten der Gattung Coelogyne. Sie wachsen besonders gerne auf Borneo, Sumatra und in den Himalaya-Gebieten.
Autorin: Judith Hartl
Redaktion: Henrik Böhme