Flandern erinnert sich
100 Jahre nach dem Beginn der blutigen Schlachten um den Frontverlauf in Flandern sind die Wunden verheilt. Der heldenhafte König wird immer noch verehrt. Monumente und Friedhöfe finden sich fast in jedem Dorf.
Schleusen auf
Vor 100 Jahren ließ Belgiens König Albert Teile Flanderns fluten. Die deutsche Armee wurde aufgehalten. Heute steht an der Mündung von Flüssen und Kanälen in Nieuwpoort das runde gelbe Albert-Denkmal.
Eingraben
Im Hintergrund der Belgischen Stellungen in der Nähe von Nieuwpoort ist der riesige See zu sehen, der durch die Flutung Flanderns entstanden ist. Die Deutschen wurden aufgehalten. Beide Seiten gruben sich ein. Ein vier Jahre langer Stellungskrieg begann.
Erinnern an die Alliierten
In Belgien kämpften Briten, Franzosen, Amerikaner und viele andere Nationen gegen die Deutschen. Deshalb hat der Wirt von der Kneipe "Albert-Brücke" direkt neben den Schleusen den Union-Jack geflaggt.
Lang lebe Albert
Die Belgier verehren auch 100 Jahre danach noch den "Soldatenkönig", der selbst die Armee führte. Belgien wurde nie ganz besetzt. Dieser "Albert-Bus" fährt als rollendes Museum über die Dörfer Flanderns.
Felder Flanderns
Weite Landschaften, grünes Gras, Kühe, ab und zu ein Kirchturm. So sieht das flache Land an der Küste heute aus. Und so sah es auch schon vor 100 Jahren aus, bevor der Krieg für vier Jahre Verwüstung brachte.
Besuchermagnet
Nachgebaute Schützengräben der Alliierten bei Diksmuide ziehen heute viele Besucher an. Im "Dodengang" starben Tausende Soldaten. Bereits seit 1922 sind die Schützengräben für die Öffentlichkeit geöffnet.
Stellungskrieg
Das Leben im Schützengraben im Schlamm, in Kälte und ständiger Todesangst lässt sich heute nur schwer erahnen. Die Sandsäcke sind heute aus Beton. Der Rasen ist gemäht. Der Boden ordentlich geschottert.
Monument gegen den Krieg
"Nie wieder Krieg" steht auf dem Sockel des 84 Meter hohen Ijzer-Turms in Diksmuide am Ufer des Flusses Ijzer. Er ist im flachen Flandern weithin sichtbar. Das Denkmal wird heute von flämischen Nationalisten verehrt.
Trauernde Eltern
Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Vladslo sind über 25.000 Gefallene beerdigt. Darunter Peter Kollwitz, der Sohn der Bildhauerin Käthe Kollwitz. Sie schuf für den Friedhof die Skulpturen von den trauernden Eltern.
Kunst aus Munition
Städte und Dörfer wurden in Flandern dem Erdboden gleich gemacht. In Ieper (Ypern) wurde die Gaswaffe zum ersten Mal eingesetzt. In Diksmuide erinnert eine kleine Plastik aus Geschosshülsen am Straßenrand an das Grauen. Die Hülsen findet man auch heute noch auf den Feldern Flanderns.
Aussöhnung
Nach zwei Weltkriegen haben sich belgische Opfer und deutsche Täter wieder angenähert. Aussöhnung im europäischen Rahmen. Nieuwpoort hat Städtepartnerschaften geschlossen. "Wir können gar nicht dankbar genug sein, wieviel sich seit 100 Jahren verändert hat." (Bundeskanzlerin Angela Merkel in Nieuwpoort am 28.10.2014)