Finanzmärkte in Aufruhr
15. September 2014In einer Monarchie, die Staatskasse und persönliches Konto gleichsetzt, zahlen die Bürger direkt für den Luxus der Oberschicht. Und wenn die Bürger nicht mehr zahlen können, zahlt die Eiserne Bank von Braavos. Bis jetzt.
„Wir beobachten die westerosische Fiskalpolitik seit geraumer Zeit mit großer Sorge“, so ein Sprecher der Braavosi. „Die Staatsverschuldung hat beunruhigende Ausmaße angenommen und die bevorstehenden Ernteausfälle durch einen möglicherweise mehrjährigen Winter werden die Bilanzen weiter belasten.“
Kleinfinger oder Langfinger? Schatzmeister verschleierte Geschäfte
Diese für die sonst so verschwiegenen Bankiers ungewöhnlich deutliche Warnung sollte in King‘s Landing die Alarmglocken schrillen lassen. Schätzungen zufolge hat Lord Petyr Baelish, Schatzmeister und enger Vertrauter des verstorbenen König Robert I. Baratheon, durch komplexe Finanztransaktion das wahre Ausmaß der Staatsverschuldung jahrelang verschleiert.
Der drohende Entzug der Bestnote „AAA“ durch die braavosischen Ratingagenturen ist alles andere als eine Formsache. Denn wo irdischen Institutionen durch einen solchen Vorgang lediglich der Zugang zum Kapitalmarkt erschwert wird, drohen in Westeros sehr viel schwerere Konsequenzen. Die Eiserne Bank ist bekannt dafür, ihre Schulden einzutreiben, indem Sie die Feinde ihrer Schuldner finanziert. Was die Baratheons, Lennisters und Tyrells in Angst versetzten sollte, ist also nicht die Aussicht auf das Austrocknen der Börse in Königsmund. Sondern ein mit unbegrenzten Mitteln ausgestattetes Heer des Ursupators Stannis I.
Auf Casterlystein können Sie bauen
Weiter robust zeigen sich reine Lennister-Anleihen, die durch den konstanten Ertrag der Goldminen unter Casterlystein gedeckt sind. Gerüchte, diese näherten sich der Kapazitätsgrenze oder seien bereits vollständig ausgebeutet, kommentierte ein Sprecher als „lächerlich“. „Ein Lennister zahlt immer seine Schulden“ – mit einem solchen Motto wird man schnell zum Darling der Märkte.