Filmkulisse Deutschland
Die Oberbaumbrücke diente im Film "Lola rennt" von Tom Tykwer und im Actionthriller "Unknown" mit Liam Neeson und Diane Kruger als Kulisse. Eine Drehortreise von Berlin über Eisenhüttenstadt bis Neuschwanstein.
Oberbaumbrücke
Die rote Backsteinbrücke verbindet die Berliner Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg. In "Unknown" (2011) hat hier das von Diane Kruger gelenkte Taxi einen Unfall und stürzt ins Wasser. Und Franka Potente spurtet in "Lola rennt" (1998) hier über die Spree.
Schaut auf diese Stadt
Berlin ist seit den Anfängen der Filmgeschichte immer wieder Thema und Schauplatz zugleich. Von Walter Ruttmanns "Berlin - die Sinfonie einer Großstadt" (1927) bis zu Wim Wenders "Der Himmel über Berlin" (1987). Der Spielfilm mit der prominent in Szene gesetzten "Goldelse" ist mittlerweile ein Stück Stadtgeschichte. Er zeigt als einer der wenigen deutschen Kinofilme Berlin als geteilte Stadt.
Am Eisernen Vorhang
Berlin lebt auch heute noch von dieser Vergangenheit. Regisseur Steven Spielberg und Schauspieler Tom Hanks kamen 2014 in die Hauptstadt, um eine Spionagegeschichte aus der Zeit des Kalten Krieges zu inszenieren. Drehort für den Agentenaustausch im Film "Bridge of Spies" war die Glienicker Brücke an der Stadtgrenze zu Potsdam.
Paul-und-Paula-Ufer
Der berühmteste und erfolgreichste Liebesfilm der DDR "Die Legende von Paul und Paula" (1973) sollte aus Zensurgründen erst gar nicht ins Kino, bis Staatschef Erich Honecker, offensichtlich selbst gerührt, ihn freigab. Die tragische Liebesgeschichte hat auch auf die Stadt zurückgewirkt: Einer der Drehorte an der Rummelsburger Bucht heißt seit 1988 "Paul-und-Paula-Ufer".
Mit Lehmann in Kreuzberg
Eines der zahlreichen Werke über das Lebensgefühl im Westberlin der Vorwendezeit ist "Herr Lehmann" (2003) nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener. Im Mittelpunkt steht die Kreuzberger Bohème und ein zentraler Schauplatz ist das Restaurant Markthalle. Auch wegen des vorzüglichen Schweinebratens verliebt sich Herr Lehmann in Katrin, die Köchin.
DDR-Relikt Stasi-Zentrale
Ein bemerkenswertes Debut gelang dem Regisseur Florian Henkel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama "Das Leben der anderen" (2006). Der Film über die Menschen und Kultur verachtende Staatssicherheit in der DDR gewann 2007 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Gedreht wurde unter anderem in der ehemaligen Stasi-Zentrale in der Normannenstraße.
Auch Moskau liegt in Berlin
Berlin bietet eine Fülle an Drehorten und lockt Produktionen nicht zuletzt auch mit den Studiokapazitäten in Babelsberg. Und weil es im Film meist um Fiktion geht, wird dem Zuschauer auch mal ein X für ein U vorgemacht. Wie etwa in "Die Bourne Verschwörung" (2004), in der das "Cafe Moskau" genannte denkmalgeschützte Berliner Gebäude als Agententreffpunkt in Moskau herhalten muss.
Geheimagenten an der Alster
James Bond ist per se natürlich überall zu Hause, auch in Hamburg. Im Nobelhotel Atlantic, wo sonst, weilte er in Gestalt von Pierce Brosnan in der Folge "Der Morgen stirbt nie" (1997) und schaute vom Globus auf dem Dach auf die Alster. Das Hotel diente zuletzt auch als Kulisse für den Spionagethriller "A most wanted Man" (2014).
Kunstschatzsucher im Harz
Einen richtigen Rummel provozierte Hollywoodstar George Clooney bei den Dreharbeiten für seinen Film "Monuments Men – Ungewöhnliche Helden" (2014) in Halberstadt am Rande des Harz. Die außergewöhnliche Wertschätzung nutzte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt für eine eigenwillige Werbung: "Hollywood und Clooney haben das Besondere von Sachsen-Anhalt erkannt, viele Deutsche leider noch nicht."
Eisenhüttenstadt
Dreharbeiten im Rathaus vor dem Natursteinmosaik von Walter Womacka für den Film "Warum?" in der Regie von Bernd Böhlich . Die Original-Kulisse in Deutschlands größtem Flächendenkmal ist ideal für Produktionen, die in den 1950er Jahren spielen. US-Schauspieler Tom Hanks hatte schon in seiner Heimat von der sozialistischen Vorzeigestadt "Iron Hut City“ geschwärmt.
Filmstadt Görlitz
Eine ganz und gar fantastische Welt gibt es in Görlitz zu entdecken. Die östlichste Stadt Deutschland ist kaum zerstört und aufwendig restauriert worden. Das haben schon viele Regisseure genutzt. Die Jugendstil-Architektur des Görlitzer Warenhauses findet sich in Wes Andersons "Grand Budapest Hotel", mit dem die Berlinale 2014 eröffnet wurde.
Mönche und Mörder im Mittelalter
Aus über 300 Klöstern wählten Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Jean-Jacques Annaud das ehemalige Zisterzienserkloster Eberbach im Rheingau für ihre Bestsellerverfilmung "Der Name der Rose" (1986). Ausschlaggebend war die fast vollständig erhaltene historische Bausubstanz. Das Mönchsdormitorium etwa wurde zum Schreibsaal mit der Tür zu der geheimnisvollen Bibliothek.
Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig
Zur großen Kinogeschichte von München gehört der Film "Das Boot" (1981) von Wolfgang Petersen. Die klaustrophobischen Innenaufnahmen für die spannenden Szenen im Rumpf des U-Bootes entstanden in den legendären Bavaria Film Studios. In der Rolle des Kapitänleutnants brillierte der Schauspieler Jürgen Prochnow, der damit international bekannt wurde.
Echtes Märchenschloss
Wer einen Film über Bayerns wohl berühmtesten Bauherrn dreht, kommt an seinen Werken nicht vorbei. In Luchino Viscontis "Ludwig II." (1972) spielt der junge Helmut Berger den Märchenkönig zwischen Visionen und Wahn. Ludwigs Schlösser von Linderhof über Herrenchiemsee bis Neuschwanstein bilden eine eindrucksvolle Kulisse, wie natürlich auch die bayerischen Berge und Seen.