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Film-Designer Ken Adam wird 95

Stefan Dege4. Februar 2016

Für James Bond-Thriller entwarf er die aberwitzigsten Kulissen: Bonds futuristische Autos, die Kommandozentrale der Schurken - all das stammte aus der Feder von Ken Adam. Dem gebürtigen Berliner zum 95. Geburtstag.

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Ken Adam, Foto: Andreas-Michael Velten
Bild: Andreas-Michael Velten

Adam hat immer groß gedacht, auch wenn das Budget klein war. "Bigger than Life" nannte die Deutschen Kinematek in Berlin deshalb auch 2014 ihre große Ausstellung zum Lebenswerk des Set-Designers und Filmarchitekten. Dem Museum hat er 2012 sein künstlerisches Werk geschenkt. Die Sammlung umfasst rund 4.000 Skizzen, Fotoalben zu Filmen, Storyboards, Motivfotos, Erinnerungsstücken, militärischen Orden und Ausweispapieren sowie allen filmischen Auszeichnungen. Zwei mal erhielt Ken Adam einen Oscar.

Kleine Budget, große Ideen

Schon bei seinem ersten Bond-Film "007 jagt Dr. No" musste Adam improvisieren: Am Ende schuf er – trotz schmaler Budgets - für sieben Bond-Thriller ein ganzes Arsenal stilprägender Räume und Spezialeffekte. Da war die Laserstrahl-Maschine - unter der 007 von "Goldfinger" (1964) festgeschnallt wird. Da entstand ein Schurken-Hauptquartier im Innern eines Vulkans im Streifen "Man lebt nur zweimal" (1967). Unvergessen auch Adams Unterwasser-Scooter, der Schleudersitz im Aston Martin oder die Raumstation für "Moonraker" (1979). Selbst der berühmte "War Room" aus Stanley Kubricks "Dr. Seltsam. Oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" (1964) war eine Idee von Adam. Und für die "Addams Family" entwarf er ein Gothic-Haus.

Als Klaus Hugo Adam wurde Adam 1921 in Berlin geboren. Sein Vater führte zusammen mit seinen Brüdern ein großes Sport- und Modegeschäft an der Ecke Leipziger-/Friedrichstraße. 1934 musste die jüdische Familie vor den Nazis nach Großbritannien flüchten. Dort lebt er noch heute.