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Politik

Feuerpause für Aleppo vereinbart

13. Dezember 2016

Erst sagten es nur die Rebellen, jetzt hat auch das syrische Militär die Meldungen bestätigt. Ist das die Rettung für die eingeschlossenen Zivilisten, die in Aleppo auf Hilfe harren?

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Syrien Krieg - Szene aus Aleppo, pro-Regime-Kämpfer
Soldaten der Armee in AleppoBild: Getty Images/AFP

Im syrischen Aleppo könnte innerhalb weniger Stunden eine Feuerpause in Kraft treten. Ein Vertreter des Militärs bestätigte eine entsprechende Übereinkunft. Der Osten der heftig umkämpften Stadt soll nach Rebellenangaben komplett evakuiert werden. Die ersten Busse mit Zivilisten und Kämpfern könnten demnach in Kürze starten. Unklar ist allerdings, wohnin die Menschen gebracht werden: nach West-Aleppo in Gebiete, die von der Armee kontrolliert werden, oder in die angrenzende Provinz Idlib, die sich in der Hand der Rebellen befindet.

Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin erklärte, die Regierung in Damaskus habe sich mit den Rebellen auf einen Abzug aus der einst zweitgrößten syrischen Stadt verständigt. Vor dem UN-Sicherheitsrat in New York sagte Tschurkin, die Gefechte in der zuvor monatelang umkämpften Metropole seien beendet. Russland ist der wichtigste Verbündete von Syriens Präsident Baschar al-Assad.

Syrien Krieg - Szene aus Aleppo
Zerstörung allerorten nach fünf Jahren BürgerkriegBild: Reuters/O. Sanadiki

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte kurzfristig eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Der scheidende UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kam dort zu einer vernichtenden Bilanz. Das mächtigste UN-Gremium habe seine Hauptaufgabe, den internationalen Frieden und die Sicherheit zu erhalten, nicht erfüllt. "Die Geschichte wird uns nicht leicht freisprechen", sagte Ban. "Wir alle haben die Menschen in Syrien bislang kollektiv hängenlassen."

Angst, erschossen oder verschleppt zu werden

Die Vereinigten Staaten verlangen, dass die Evakuierung Aleppos unter Aufsicht internationaler Beobachter geschieht. Viele Zivilisten hätten Angst, falls sie sich auf den Weg aus der früheren Metropole machten, erschossen oder in ein Gefangenenlager der Regierung verschleppt zu werden, sagte die US-Vertreterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power.

Aleppo galt lange als eine der am heftigsten umkämpften Städte im syrischen Bürgerkrieg. Fast seit Beginn der Kampfhandlungen war die Stadt geteilt: Das Regime kontrollierte die westlichen Stadtviertel, verschiedene Rebellengruppen den Osten. Vor dem Krieg war Aleppo eine bedeutende Handelsmetropole.

Der Stadt im Nordwesten des Landes kommt auch eine große strategische Bedeutung zu. Mit dem endgültigen Sieg der Armee über die Rebellen in Ost-Aleppo wüchse auch der Spielraum des Militärs, das sich dann auf andere Fronten konzentrieren könnte. Mindestens ebenso wichtig wäre ein Sieg der Armee jedoch auf symbolischer Ebene: Das Assad-Regime hätte dann wieder alle wichtigen Großstädte des Landes fest in seiner Hand.

jj/uh (dpa, afp, rtr)