Feuer verwüsten Urlaubsregionen
18. Juli 2012Es ist ein Kampf, der kaum zu gewinnen ist. Anhaltende Trockenheit, Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius und starke Winde haben zahlreiche südeuropäische Gebiete in ein Flammenmeer verwandelt.
Italienische Feuerwehrleute setzen ihre Einsätze gegen die Feuer vor allem im Süden des Landes fort. Die Brandbekämpfer zählten bislang mehr als 20 Brände in zehn Regionen. Der folgenschwerste im süditalienischen Pollino-Nationalpark vernichtete nach Schätzungen mehr als 600 Hektar Wald und Macchia und erreichte auch die wertvollen monumentalen Panzerfichten am Berg Serra Dolcedorme. Die örtlichen Behörden, gehen in diesem Fall von Brandstiftung aus. Bereits vor fünf Jahren waren in dem Nationalpark Brandstifter am Werk, die der organisierten Kriminalität zugerechnet wurden. In Ligurien wurde ein Feuerwehrmann verletzt, bei Taranto in Apulien mussten mehrere bedrohte Häuser geräumt werden.
Notstand in Griechenland
Die griechischen Behörden riefen angesichts der Waldbrände im Südwesten des Landes den Notstand aus. Für mehrere Dörfer der Region seien Evakuierungen angeordnet werden, sagte Gouverneur Apostolos Katsifaras. Über der Hafenstadt Patras war dichter schwarzer Rauch zu sehen, während sich das Feuer seinen Weg durch weite Teile der dortigen Pinienwälder bahnte. Neun Flugzeuge und ein Hubschrauber waren rund um den Ort Argyra, 15 Kilometer östlich von Patras, im Einsatz.
In Montenegro rückte die Feuerwehr aus, um 24 Brandherde zu bekämpfen. Die Feuer werden immer wieder durch Windböen angefacht, die eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern erreichen können. In der Nähe der Hauptstadt Podgorica wurden mehrere Waldgebiete ein Raub der Flammen. Am Dienstag mussten mehrere ausländische Botschaften wegen der heranrückenden Flammen geräumt werden. Nachdem die Opposition Kritik am Krisenmanagement geübt hatte, gestand die Regierung ein, dass derzeit kein Geld zur Verfügung stehe, um den geplanten Kauf mehrerer Löschhubschrauber zu finanzieren.
Im Süden der kanarischen Insel Teneriffa kämpfen mehrere hundert Feuerwehrleute weiter gegen Waldbrände. Elf Löschflugzeuge waren zuletzt im Einsatz, um einen Brand unter Kontrolle zu bringen, der seit Sonntag lodert. Das Feuer war in einem Gemüsegarten der Gemeinde Vilaflor ausgebrochen und hatte sich danach
bis auf eine Fläche von 20 Quadratkilometern ausgeweitet.
Der Chef der Abteilung für Umweltplanung der kanarischen Regierung, Julio Herrero, beteuerte allerdings in Santa Cruz de Tenerife, dass die Lage in Vilaflor nicht alarmierend sei. Die gut 800 Bewohner des höchstgelegen Ortes Teneriffas, waren am Dienstag vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.
Hitze im Süden - Regen im Norden
Auch auf anderen spanischen Urlaubsinseln, etwa auf Mallorca hatten in den vergangenen Tagen Feuer gewütet. Ein Brand auf La Palma, der am Montag ausgebrochen war, war nach Angaben des Sicherheitsberaters der kanarischen Regierung, Javier González Ortiz, an zwei Stellen wieder aufgelodert. Die Einsatzkräfte konnte aber verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiten.
Während die südeuropäischen Brandgebiete hoffen, dass die hohen Temperaturen im Lauf dieser Woche zurückgehen, klagen die Mitteleuropäer weiter über die unbeständige Witterung. Immerhin soll sich in Süddeutschland der Sommer kurz blicken lassen, bevor es am Donnerstag wieder regnet.
mm/sc (dpa, dpae, afpd)