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Feuer: Umweltkatastrophe in Bolivien

16. Oktober 2024

Bolivien verbrennt! In dem südamerikanischen Land haben die Feuer bereits eine Fläche zerstört, die größer als Portugal ist.

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Ein Feuerwehrmann vor loderndem Feuer in Bolivien
Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen die Flammen - hier in der am stärksten betroffenen Region Santa CruzBild: Bolivian Civil Defense/AFP

Rund zehn Millionen Hektar sind nach Angaben des Nationalen Instituts für Agrarreform (Inra) verbrannt. Dies ist die größte jemals in Bolivien verzeichnete Umweltkatastrophe, wie die Zeitung "El Deber" berichtete. Knapp 60 Prozent der Brände betrafen laut Inra Wälder und 40 Prozent Weiden. Im vergangenen Jahr hatte es demnach auf 6,3 Millionen Hektar gebrannt.

Laut Daten des für die Satellitenüberwachung zuständigen brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) hat sich die Zahl der Brandherde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. Kein anderes südamerikanisches Land habe mit einem derart drastischen Anstieg zu kämpfen.

Ursache Brandrodung

Häufig werden abgeholzte Flächen in Brand gesteckt, um neue Viehweiden und Ackerland zu schaffen. Die mit dem Klimawandel einhergehende Dürre begünstigt die Ausbreitung von Bränden. Boliviens Regierung rief vor zwei Wochen den nationalen Katastrophenzustand aus, um weiteres Geld zur Feuerbekämpfung bereitzustellen.

Drei Feuerwehrleute zwischen verbrannten Bäumen
Ohne freiwillige Helfer geht hier nichtsBild: Bolivian Civil Defense/AFP

Die Nichtregierungsorganisation Fundación Tierra bezeichnet 2024 als "das Jahr der schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte Boliviens". Am stärksten betroffen ist die östliche Region Santa Cruz. Dort kämpfen in einem kleinen Dorf innerhalb des Naturschutzgebiets Valle de Tucavaca freiwillige Feuerwehrleute seit Monaten gegen die Flammen.

Unterstützung aus Deutschland

"Es gibt nur ganz wenige Berufsfeuerwehrleute hier, wenn die Freiwilligen nicht wären, wäre hier schon viel mehr Wald abgebrannt", sagte der deutsche Biologe Steffen Reichle der Deutschen Presse-Agentur. Als Dorfbewohner hilft er zusammen mit anderen Freiwilligen beim Beschaffen von Ausrüstung und Finanzmitteln. "Vor fünf Jahren hatten die Leute kein Training und keine Ausrüstung, die sind mit Shorts, Flipflops und einem Eimer Wasser in den brennenden Wald gegangen", erzählt Reichle. "Jetzt haben sie zumindest eine richtige Feuerwehrausrüstung."

fab/kle (dpa, Fundación Tierra, El Deber)