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KatastropheBangladesch

Feuer in Flüchtlingslager macht tausende Rohingya obdachlos

7. Januar 2024

Wieder müssen die aus Myanmar geflohenen Menschen einen Schicksalsschlag hinnehmen. Das Aufnahmeland Bangladesch dringt ohnehin auf die Rückkehr der Muslime in ihre Heimat.

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Zahlreiche Rohingya-Flüchtlinge beobachten die Brände in der Unterkunft Kutupalong: Schemen mehrerer Menschen in der Dunkelheit vor orange erleuchtetem Himmel über Flammen
Mindestens 2500 Rohingya-Flüchtlinge haben durch die Brände im Lager Kutupalong ihre Unterkunft verloren Bild: Shafiqur Rahman/AP/picture alliance

Ein Feuer in einem überfüllten Lager von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch hat über Nacht mindestens 4000 Menschen obdachlos gemacht. Mehr als 700 Hütten seien im Lager Kutupalong zerstört worden, bevor Feuerwehrleute den Brand nach mehr als drei Stunden am frühen Sonntagmorgen gelöscht hätten, teilte ein Behördensprecher mit. Berichte über Verletzte oder Tote gebe es nicht. 

Flammenmeer im Flüchtlingslager Kutupalong im Bezirk Cox's Bazaar im Südosten von Bangladesch - zahlreiche Feuer und Glutnester in bewaldetem Gebiet
Feuer - so weit das Auge reicht: Das Flüchtlingslager Kutupalong im Bezirk Cox's Bazaar im Südosten von Bangladesch ist das größte der WeltBild: Shafiqur Rahman/AP/picture alliance

Nach den weiteren Angaben des Sprechers wurde eine Untersuchung der Brandursache angeordnet: "Wir haben den Verdacht, dass es sich um einen Akt der Brandstiftung handelt." 

Eine Million Flüchtlinge in Camps in Cox's Bazaar 

Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit größten Ansammlung von Flüchtlingscamps im Bezirk Cox's Bazaar im Südosten von Bangladesch. Hunderttausende waren allein 2017 aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar geflohen, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die Vereinten Nationen bezeichnen ihre Verfolgung als Völkermord.

Das arme Land Bangladesch hofft trotzdem, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten allerdings mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge. Sie hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der Militärjunta Myanmars ihre Staatsbürgerschaft verloren.  

Schon mehrere Brandkatastrophen in Kutupalong

In den Rohingya-Lagern brechen immer wieder Feuer aus und die betroffenen Menschen müssen ihre Hütten, die oft aus Bambus und Planen bestehen, anschließend mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen wieder aufbauen. Erst im März 2023 hatte ein Feuer ebenfalls in der Flüchtlingssiedlung Kutupalong 2000 Unterkünfte vernichtet. Zwei Jahre zuvor wurden bei einem Brand dort bereits 15 Rohingya getötet, damals wurden 50.000 Menschen obdachlos.
 

Der Kampf der Rohingya-Frauen

sti/kle (dpa, afp, ape)