Fest der Glückseligkeit
Tausende Pilger kommen jedes Jahr im Herbst nach Larung Gar in China. In der abgelegenen Stadt feiern sie tagelang eines der wichtigsten Feste des tibetischen Buddhismus.
Stadt der Gläubigen
Larung Gar befindet sich versteckt in einem Bergtal im Südwesten Chinas. Namensgeberin für den Ort ist die Akademie Larung Wuming. Sie gilt als das größte und einflussreichste Lehrinstitut des tibetischen Buddhismus. Gläubige aus ganz China und den Nachbarländern kommen zum Studium hierher.
Gemeinsames Gebet
Besonders voll wird es während der "Versammlung der höchsten Glückseligkeit". Zwischen den Mauern des Larung Wuming versammeln sich Mönche und Nonnen um gemeinsam Mantras zu singen.
Rückkehr Buddhas
Eine Frau aus der Kham Gegend trägt anlässlich der "Versammlung der Höchsten Glückseligkeit" den traditionellen Kopfschmuck aus Bernstein. Das achttägige Fest hat in diesem Jahr am 3. November begonnen. Gefeiert wird der Tag an dem der Legende nach Buddha aus dem Himmel auf die Erde zurückgekehrt ist.
Gebete in der Kälte
Am Morgen warten die Mönche vor dem Institut auf den Beginn der Zeremonie. Die meisten Veranstaltungen finden im Freien statt, trotz eisiger Temperaturen.
Körper und Geist im Einklang
Frost hat die Gebetsmühle überzogen. In ihrem inneren befindet sich eine Papierrolle mit Mantras. Mit den Umdrehungen der Mühle sollen sie mit den eigenen Gebeten in Einklang gebracht werden.
Wichtigstes Fest
Familien mit kleinen Kindern verfolgen die Zeremonien von einem Berghang aus. Vier solcher Feste gibt es in jedem Jahr. Die "Versammlung der höchsten Glückseligkeit" bildet den Abschluss und zieht besonders viele Pilger an.
Himmelsbestattung
Verwandte und Schaulustige sehen am Nachmittag Bestattern bei ihrer traditionellen Aufgabe zu. Sie zerteilen die Körper von Toten und werfen sie Geiern zum Fraß vor. Was grausam klingt, hat einen spirituellen Sinn: Die Vögel sollen die Verstorbenen ins Bardo bringen, einem Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt.
Hüterinnen des Lichts
Diese Nonnen sorgen in einem Kloster dafür, dass die Kerzen aus Yakbutter nicht erlöschen. Das Licht soll den Geist stimulieren und die Meditation verbessern. An hohen Festtagen zünden Gläubige zu Hause und in den Tempeln tausende solcher Kerzen an.
Abgeschieden in den Bergen
Nach den Zeremonien des Tages kehren die Mönche und Nonnen abends zu Fuß zurück in ihre Hütten. Larung Gar liegt in einem Bergtal auf fast 4000 Metern Höhe. Die nächste Großstadt ist eine Tagesreise entfernt. Gut 50.000 Menschen leben hier - fast alle sind Nonnen oder Mönche.
Karges Leben
Dicht an dicht stehen die Hütten am Berg. Das Leben hier ist hart. Es gibt keine Toiletten und keine Heizung. Nonnen und Mönche verbringen dort die Nacht in verschiedenen Vierteln, streng getrennt nach Alter und Geschlecht. Schon im Morgengrauen ziehen sie wieder los, um an der Akademie Larung Wuming zu beten.