Ferguson wartet auf den Tag X
Mit Spannung wartet die Stadt Ferguson auf die Entscheidung, ob sich der Polizist Darren Wilson vor Gericht verantworten muss. Er hat Michael Brown erschossen. Wilson ist ein Weißer. Brown war schwarz. Was passiert nun?
Das Andenken an Michael Brown
Die Bänder haben Anwohner an den Zäunen in Ferguson angebracht. Sie sollen an Michael Brown erinnern. Er starb im Sommer 2014 in der Nähe des Hauses seiner Großmutter. Polizist Wilson hatte den jungen Afroamerikaner dort erschossen. Seine Unterstützer sagen, weil er sich bedroht fühlte. Weil der 18-Jährige schwarz war, sagen die anderen. Nun fragt sich die Stadt: Wird der Polizist angeklagt?
Der Tatort
Hier ist es passiert: Am 9. August erschießt der Polizist Darren Wilson den jungen Michael Brown. Der 18-Jährige war unbewaffnet, aber dunkelhäutig. Das hat diesen Fall in den Fokus erbitterter Diskussionen über Rassismus in den USA katapultiert. Nun erwarten die Anwohner einen fairen Prozess von der Justiz. Käme Wilson ungeschoren davon, sind neue Unruhen und Proteste programmiert.
Die Schutzmaßnahmen
Viele Geschäfte in Ferguson sind bereits verbarrikadiert. Der Grund: Nach dem Tod von Michael Brown im August brannten eine Tankstelle und ein Restaurant in der Nähe des Tatorts nieder, Läden wurden geplündert und verwüstet. Die Geschäftsleute haben erlebt, dass die Sicherheitskräfte ihre Geschäfte nicht beschützen konnten.
Die Demo-Avenue
Hier haben bislang die meisten Demonstrationen stattgefunden: auf der West Florissant Avenue. Ferguson mit seinen 22.000 Einwohnern ist zu knapp 70 Prozent schwarz. Vor allem Afroamerikaner sehen in Wilson einen kaltblütigen Killer, dem ein schwarzes Leben nichts galt. Im benachbarten St. Louis, in dem viel mehr Weiße leben, ist man hingegen mehrheitlich von der Integrität des Beamten überzeugt.
Die Idole
In St. Louis und Umgebung gibt es in den Vierteln, in denen vor allem Afroamerikaner leben, kein einziges Bild von Präsident Barack Obama. Die Menschen haben offensichtlich andere Idole.
Die Gefragten
Die Stadt Ferguson wappnet sich gegen Unruhen: Viele Handwerker in dem Vorort von St. Louis im US-Bundesstaat Missouri haben nach der Gewaltwelle im Sommer Auftragseinbrüche erlitten. Jetzt dürfen sie zumindest den Geschäftsleuten helfen, ihre Läden, Restaurants und Büros zu sichern.
Die Stadt-Initiative
Eine gemeinsame Botschaft entsteht: "I love Ferguson." Die Anwohner der Stadt im Mittleren Westen der USA lassen sich auch von der Weltpresse ihre Heimat nicht schlecht reden. Mit einer Arbeitslosenquote von fast 15 Prozent sind die Probleme von Ferguson gleichwohl mit Händen zu greifen.
Die Hilfe zur Selbsthilfe
Lokalpolitiker haben die Initiative "I love Ferguson" gegründet. Sie sammeln Geld für örtliche Geschäftsleute, die durch die gewaltsamen Proteste in Existenznot geraten sind. Bislang hat die Initiative mehr als 15.000 Dollar eingesammelt und an die lokalen Unternehmen verteilt.
Ausschreitungen
In der Nacht auf Samstag entlud sich die Spannung vor der Entscheidung der Geschworenenjury: Es kam zu Demonstrationen und Unruhen.
Hands up - don´t shoot!
Die Demonstranten blockieren in unregelmäßigen Abständen die Strassen. Sie skandieren "Hands up - don't shoot." - eine Anspielung auf die Tötung von Michael Brown, der - so heißt es - die Arme hob, bevor ihn der Polizist Darren Wilson erschoss.