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Politik

Facebook schafft die Gesichtserkennung ab

3. November 2021

Es sollte ganz im Sinne des globalen Vernetzens sein: Facebook erkennt Personen auf hochgeladenen Fotos oder Videos und informiert die Betroffenen. Doch wie passt das zum Datenschutz?

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Der Schriftzug Facebook spiegelt sich auf dem Auge eines Mannes
Wer erkennt hier wen? Das Auge Facebook oder Facebook den Besitzer des Auges?Bild: picture-alliance/dpa

Die Onlineplattform Facebook schafft die Gesichtserkennung weitgehend ab. Der US-Mutterkonzern Meta folgte jetzt - nach mehr als zehn Jahren - der Argumentation von Datenschützern und begründete den Schritt ebenfalls mit Datenschutzbedenken. Auch die zur Gesichtserkennung nötigen Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer würden gelöscht.

"Anhaltende Unsicherheit"

"Es gibt viele Bedenken über den Platz von Gesichtserkennungstechnologie in der Gesellschaft, und die Regulierungsbehörden sind immer noch dabei, klare Regeln für ihre Verwendung aufzustellen", erklärte Meta. Angesichts dieser "anhaltenden Unsicherheit" sei es angemessen, die Gesichtserkennung "auf eine begrenzte Anzahl von Anwendungsfällen zu beschränken". Wann die Änderung in Kraft treten soll, ist unklar. Zuletzt mussten die Nutzer bereits ausdrücklich zustimmen, damit ihre Namen in Fotos den Facebook-Freunden automatisch angezeigt wurden. Mehr als ein Drittel der täglich aktiven Facebook-Nutzer hatte sich nach Konzernangaben seit Einführung des Systems 2010 dafür entschieden.

Facebook sehe weiterhin Einsatzmöglichkeiten für die Technologie etwa für die Anmeldung bei einem Account oder das Entsperren eines Geräts, hieß es weiter. Daran werde auch weiter gearbeitet - mit gebührender Transparenz für die Nutzer.

Schwere Vorwürfe gegen Facebook

Der kalifornische Konzern steckt derzeit in der schwersten Krise seit seiner Gründung. Ihm wird vorgeworfen, nicht ausreichend gegen die Verbreitung von Hassbotschaften und Mobbing auf seinen Plattformen vorzugehen, die Privatsphäre seiner Nutzerinnen und Nutzer zu verletzen, als Lautsprecher für gefährliche Falschinformationen zu dienen und dem Wohlbefinden junger Internetnutzer zu schaden.

Zuletzt sorgten Enthüllungen der Whistleblowerin und früheren Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen für Aufsehen. Haugen wirft ihrem früheren Arbeitgeber vor, eigene Gewinne über die Sicherheit seiner Nutzer und das Gemeinwohl zu stellen. Facebook hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.

fab/fw (afp, dpa)