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Syrien-Konferenz: Fabius ist skeptisch

15. Dezember 2013

Im Januar ist in der Schweiz eine neue Syrien-Konferenz geplant, von der sich viele einen Durchbruch zu einer Friedenslösung erhoffen. Der französische Außenminister hegt dagegen große Zweifel an den Erfolgsaussichten.

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Frankreichs Außenminister Laurent Fabius (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Was Syrien angeht, bin ich leider ziemlich pessimistisch", sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius bei der World Policy Conference in Monaco. "Meine europäischen Ministerkollegen und ich arbeiten daran, dass die Gespräche ein Erfolg werden, aber es bestehen große Zweifel." Die vom Westen unterstützte gemäßigte syrische Opposition sehe er "in ernsten Schwierigkeiten", sagte Fabius.

Zuletzt verlor die Rebellenorganisation Freie Syrische Armee (FSA) zunehmend an Boden gegenüber radikalen Islamisten. Nach der Übernahme mehrerer Stellungen gemäßigter Rebellen im Norden Syriens durch die Islamische Front haben die USA und Großbritannien unlängst ihre Hilfen für die Aufständischen ausgesetzt.

Übergangsregierung gesucht

Die Friedenskonferenz soll am 22. Januar in Montreux Vertreter von Regierung und Opposition an einen Tisch bringen, um eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Bürgerkriegs zu finden. Insbesondere sollen sich die Konfliktparteien auf eine Übergangsregierung verständigen. Nach langem Zögern haben sich beide Seiten zur Teilnahme bereit erklärt.

An dem Treffen sollen laut Diplomaten auch der Iran und Saudi-Arabien teilnehmen. Die beiden Länder, die in dem Bürgerkrieg jeweils unterschiedliche Lager unterstützen, seien unter den bisher 32 geladenen Ländern, sagte ein arabischer Diplomat kürzlich der Nachrichtenagentur afp.

Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Schätzungen von Aktivisten bisher rund 126.000 Menschen getötet. Millionen Bürger sind geflohen. Der Konflikt hatte im März 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen Staatschef Baschar al-Assad begonnen, entwickelte sich dann aber zu einem blutigen Bürgerkrieg.

Rückschläge für Bildung der Kinder

Derweil machen Hilfsorganisationen auf die dramatischen Folgen des Krieges für die Bildung der Kinder aufmerksam. "Der fast drei Jahre währende blutige Konflikt in Syrien hat die Fortschritte bei der Bildung in dem Land um mehr als ein Jahrzehnt zurückgeworfen", heißt es in einem Bericht. Die Untersuchung haben das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie die Hilfsorganisation Save the Children am Freitag veröffentlicht. Syrien habe einst die besten Bildungsstandards in der Region gehabt. Der Rückschritt sei daher "der stärkste und schnellste", den die Region erlebt habe.

"Mehr als 4000 syrische Schulen wurden zerstört, beschädigt oder in Flüchtlingsunterkünfte umgewandelt", erklärten die Organisationen. Viele Kinder gingen zudem aus Angst vor Kämpfen auf dem Schulweg nicht zum Unterricht. Einige seien gezwungen zu arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Auch seien Lehrer geflohen oder getötet worden. Dem Bericht zufolge gehen rund drei Millionen syrische Kinder im schulfähigen Alter nicht zur Schule, darunter mehr als eine halbe Million ins Ausland geflohene Kinder.

Amnesty: Mehr Hilfe für syrische Flüchtlinge

kle/wa (afp, rtr, dpa)