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Explosionen in Brüssel verunsichern Anleger

22. März 2016

Die Explosionen in der belgischen Hauptstadt belasteten zunächst auch die Börse. Dann erholten sich die Kurse wieder - dank positiver Konjunkturnachrichten aus Deutschland.

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Deutschland Börse Frankfurt
Bild: Reuters/P. Kopczynski

Die Explosionen am Brüsseler Flughafen und einer Metrostation haben Anleger am Dienstag aufgeschreckt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im frühen Handel zunächst fast zwei Prozent, konnte seine Verluste dann aber wieder eindämmen.

Positive Impulse kamen vom Münchner Ifo-Institut. "Die deutsche Wirtschaft startet weniger skeptisch in den Frühling", sagte der scheidenden Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Jeden Monat befragt das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) 7000 Manager. Nach drei Rückgängen in Folge beurteilen die Führungskräfte die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate demnach wieder besser - der sogenannte Geschäftsklima-Index stieg von 105,7 Punkten auf 106,7 Zähler.

ZEW und Ifo-Index legen zu

Dennoch wird das Ifo-Institut seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum voraussichtlich senken. "Das Wirtschaftswachstum wird 2016 wahrscheinlich nicht höher als im letzten Jahr", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe. Im Dezember hatte das Forschungsinstitut für 2016 noch ein Plus von 1,9 Prozent vorhergesagt, nachdem es vergangenes Jahr 1,7 Prozent waren.

Auch die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im März aufgehellt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg um 3,3 Punkte auf 4,3 Zähler. Aber "das Rätselraten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung wichtiger Schwellenländer, über die künftige Entwicklung des Ölpreises und des Außenwerts des Euro stimmen weiterhin vorsichtig", erklärte das ZEW in Mannheim.

Explosionen in Brüssel

Trotz der guten Stimmung in den Chefetagen, kannte die Börse im frühen Handel vor allem eine Richtung: abwärts. Viele Anleger zeigten sich verunsichert über die Explosionsserie in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Die belgischen Sicherheitsbehörden gehen bei den Explosionen am Flughafen und an einer Metrostation von Terroranschlägen aus. "Die Lage ist derzeit noch nicht überschaubar", kommentierte Händler Markus Huber vom Broker City of London Markets die Ereignisse in Brüssel. Nun machten Sorgen die Runde, "dass dies der Anfang einer neuen Terrorwelle in Europa sein könnte".

Symbolbild niedrige Inflation in der Eurozone (Foto: dpa)
Hans-Werner SinnBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

"Unsicherheit heißt an der Börse erst mal verkaufen", sagte ein Börsianer. Das betreffe bei Terroranschlägen in einer ersten Reaktion vor allem die Reiseanbieter. Auch Luftfahrtwerte und Versicherungen kippten am morgen zuerst ins Minus. Sichere Anlagen wie beispielsweise Bundesanleihen oder Gold waren gefragt. Börsianer gehen davon aus, dass Anleger nun auch stärker auf "sichere Häfen" wie Schweizer Franken oder japanischer Yen setzen könnten.

nm/bea (dpa, rtr, afp)