Everglades – die Artenvielfalt einer Sumpflandschaft
Die Everglades sind ein rauer Lebensraum. Die schwüle Hitze drückt, die Fliegen beißen, und das Seegras ist rasiermesserscharf. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist die Artenvielfalt hier gewaltig.
Grünreiher
Reglos steht der kleine Grünreiher am Ufer. Er lauert auf kleine Fische, Frösche, Krebse, verschmäht aber auch Insekten nicht. Er ist dafür bekannt, hin und wieder Köder auf die Wasseroberfläche fallen zu lassen, um Fische anzulocken. Will er sich bemerkbar machen, stößt er ein lautes "Kyow" aus.
Vanillefalter
Mit seinen orangeroten Flügeln sehen sie eigentlich nicht nach Vanille aus. Ihre Raupen sind schwarz und haben Stacheln. Die 60 bis 75 Millimeter großen Falter sind beim Futter wählerisch und suchen vor allem nach dem Nektar von Passionsblumen. In der Nacht wird man sie in großen Gruppen auf den unteren Blättern einer Pflanze finden.
Schneesichler
Auf roten Beinen schreitet der Schneesichler, ein Verwandter der Ibisse durch die Everglades. Rot ist auch seine nackte Gesichtshaut und der Schnabel, auf dem noch eine dunkle Spitze thront. Schneesichler suchen die Nähe anderer Wasservögel, sie brüten in großen Kolonien auf Büschen und Bäumen.
Florida-Panther
Wer ihn sieht, muss schon sehr viel Geduld und Glück haben. In der 1970er Jahren galt der Florida-Panther als ausgestorben. Doch dann fand man per Zufall noch einige wenige Exemplare. Heute sollen es nicht mehr als 100 sein. Die Bezeichnung „Panther“ ist eigentlich falsch, die Raubkatze ist eigentlich ein Puma.
Mississippi-Alligator
Sechs Meter lang wird der Mississippi-Alligator, allerdings nur in Ausnahmefällen. Die meisten der Echsen sind kürzer. Sie alle haben eine breite, flache und vorn stumpf abgerundete Schnauze und sind dunkler, fast schwarzer Farbe. Bei Hunger fressen sie auch kleinere Artgenossen, Menschen gehen sie in der Regel aus dem Weg.
Zwergsultanhuhn
So klein, wie es heißt, ist das Zwergsultanhuhn gar nicht, allerdings auch kein Sultan. Etwa 36 Zentimeter erreichen die irisierend blaugrün gefärbten Vögel in der Regel. Ihre strahlend gelben Beine enden in langen Zehen. Mit diesen können sie leicht über Seerosen laufen oder sinken auch in Morast nicht ein.
Schlangenhalsvogel
Der Schnabel der amerikanischen Schlangenhalsvögel ist etwa doppelt so lang wie der Kopf. Wenn der dunkelgefiederte Fischfresser schwimmt, ragen häufig nur der lange Hals und der Kopf aus dem Wasser. Auch wenn sie nicht stumm sind, äußern sie sich nur selten. Allenfalls hört man sie mit den Schnäbeln klicken.
Kubaflamingo
Mit ihrem kräftig rosa gefärbten Gefieder sieht man ihnen ihr Alter gar nicht an, möchte man meinen. Aber Kubaflamingos haben eine Lebenserwartung von beachtlichen 40 Jahren. In der Zeit ziehen sie ihren Nachwuchs in Kolonien auf. Das kann auch außerhalb der Karibik passieren - manchmal brüten die Vögel sogar in Deutschland.