EKD fordert Kampf gegen Rechts
6. November 2016"Wir müssen klare Kante zeigen gegenüber allen Versuchen, völkisches Gedankengut und rechtsextremistische Kampfrhetorik in unserem Land wieder salonfähig zu machen", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm zum Auftakt der viertägigen Beratungen der Synode in Magdeburg.
Warnung vor dem Schüren von Hass
Weltweit würden rechtspopulistische Bewegungen Ängste schüren, das politische Klima vergiften und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden, kritisierte der Bischof. Wer Hass gegen Menschen schüre, "die ohnehin zu den Schwächsten gehören, der setzt sich in klaren Widerspruch zu den Grundorientierungen, für die unser Staat und unsere Gesellschaft stehen. In jedem Falle kann er sich nicht auf das Christentum berufen", sagte Bedford-Strohm.
Der Ratsvorsitzende betonte zudem mit Blick auf die Flüchtlingsproblematik, dass die Evangelische Kirche sich weiter dafür einsetzen werde, "dass dieses Land gastfreundlich bleibt und dass die Integration der Flüchtlinge hier in Deutschland gelingt". Deutschland müsse irgendwann im Rückblick sagen können: "Es war schwer damals, aber wir haben es geschafft und wir sind als Land durch die Menschen, die hierher gekommen sind, reicher geworden."
Schäuble wirbt um Verständnis für Osteuropa
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble warnte in diesem Zusammenhang vor zu scharfer Kritik angesichts der zögerlichen Aufnahme von Flüchtlingen in einem Teil der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer. In Europa gebe es sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Flüchtlingen, die Einfluss auf die Politik hätten, sagte der CDU-Politiker in einem Grußwort. Die unterschiedliche Haltung dürfe nicht dazu führen, das "Geschenk" der überwundenen Teilung Europas zu gefährden, betonte Schäuble.
Beim Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode im Magdeburger Dom hatte die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann die anhaltenden Kriege in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten beklagt: "Wenn es doch nur einen Waffenstillstand, wenigstens eine Waffenpause in Syrien gäbe!", rief Junkermann aus. Es gebe keine gerechten Kriege. "Schlichten und Vermitteln wird Gräben überwinden", fügte sie hinzu.
wl/gri (afp,epd)