Europas schönste Parks und Gärten
Adelige Gartenenthusiasten und leidenschaftliche Hobbygärtner hinterließen der Nachwelt Gärten und Parks, die uns bis heute bezaubern. Eine Begegnung mit Visionären der Landschaftskunst.
Fürst-Pückler-Park - Bad Muskau
Hermann Fürst von Pückler-Muskau war Exzentriker und begnadeter Gartenvisionär. Der Fürst schuf zu Beginn des 19. Jahrhunderts rund um das Neue Schloss in Bad Muskau einen englischen Landschaftsgarten. 830 Hektar grüne Idylle ohne Begrenzung, ohne Zaun - bis ins Detail sorgsam inszenierte Natur. Seit 2004 ist der Park UNESCO-Welterbe.
Dessau-Wörlitz - Das Gartenreich
Bereits im 18. Jahrhundert schuf Leopold Fürst Franz von Anhalt-Dessau an der Elbe eine Parklandschaft im Stil eines Englischen Gartens. Offen für alle Untertanen - das war revolutionär. Er integrierte natürliche und künstliche Wasserläufe, Aussichtspunkte, Inseln, Blickachsen, Skulpturen und Architektur. Entstanden ist ein Gesamtkunstwerk, dessen unaufdringliche Eleganz bis heute fasziniert.
Potsdam - Schlösser und Gärten
Ein Landschaftsgärtner, der nie einen eigenen Garten hatte, war einer der produktivsten Gärtner seiner Zeit. Peter Joseph Lenné. 50 Jahre lang diente er in den königlichen preußischen Hofgärten, von 1816 bis zu seinem Tod 1866. Sein Stil: weiträumige Parkanlagen mit ausgeklügelten Sichtachsen. Der Park des Schlosses Sanssouci, den er erweiterte und umgestaltete, ist heute UNESCO-Welterbe.
Hannover - Herrenhäuser Gärten
Das historische Herz der Herrenhäuser Gärten ist der Große Garten. Es ist die einzige noch original erhaltene barocke Grünanlage Deutschlands. Sie überlebte nur, weil Hannovers Könige sich nicht um ihren Garten kümmerten. Als sie von 1714 -1823 in England regierten, sparten sie zuhause in Deutschland. Und während anderswo naturnahe Landschaftsgärten entstanden, blieb in Hannover alles beim Alten.
Blick in den Schlosspark von Versailles, Frankreich
Das Schloss von Versailles ist einer der größten Paläste Europas. Sein Barockgarten wurde Vorbild für viele andere europäische Monarchen. André Le Nôtre, der Gärtner von Ludwig XIV., gehört zu den bedeutendsten Landschaftsgärtnern aller Zeiten. Versailles ist sein Lebenswerk. Die strengen Formen symbolisieren den Triumph des Menschen über die widerspenstige Natur. Ein grünes Monument der Macht.
Villandry - Gartenkunst an der Loire
Er ist einer der meist besuchten Gärten Frankreichs - der Garten des Renaissanceschlosses Villandry im Tal der Loire, dem "Garten Frankreichs". Er entstand 1906, als längst naturnahe Parks Schule machten. Aber das Idol des Eigentümers war der Meister der Formensprache, André le Nôtre. Blumen- und Gemüsebeete fügen sich auf drei Ebenen exakt farblich abgestimmt zu einem geometrischen Mosaik.
Rom - Villa d'Este
Italien war Vorreiter in der Gestaltung von Gärten, die ein luxuriöses Anwesen auf dem Land schmückten. Die Gärten der Villa d'Este in Rom wurden im 16. Jahrhundert angelegt. Ein typisches Element eines Renaissancegartens sind die Wasserspiele. Eine der Attraktionen der Villa d'Este ist deshalb die Allee der hundert Brunnen.
Granada - Alhambra
Die maurischen Gärten in Granadas Festung Alhambra trotzen ihrer staubtrockenen Umgebung ein Paradies ab. Der Sommerpalast des Kalifen, der Generalife, ist umgeben von kühlenden Gartenräumen, ausgeklügelten Brunnensystemen, es plätschert und duftet überall. Die maurische Gartenkunst entstand im 13. Jahrhundert, sie war und ist für den ganzen Mittelmeerraum eine Quelle der Inspiration.
Cranbrook - Sissinghurst Castle
Sissinghurst Castle in der Grafschaft Kent ist einer der berühmtesten Gärten Englands. Ab 1930 schuf hier die Schriftstellerin Vita Sackville-West mit ihrem Ehemann einen Garten, der bis heute stilprägend ist. In zehn Gartenräumen kombinieren sie elegant Sinnlichkeit und Formstrenge. Berühmt ist der "Weiße Garten". Sackville wollte auch nachts ihre Blumen erkennen können.
Der grüne Daumen Europas
England ist eine gartenverrückte Nation. Jeden Sommer öffnen in London und anderen Städten in England und Wales hunderte Privatleute ihre Gärten für die Öffentlichkeit. Oft servieren sie auch Tee und Kuchen. Der Erlös aus ein paar Pfund Eintritt und der Verpflegung geht an einen guten Zweck. Die Idee hat sich in ganz Europa verbreitet.
Giverny - Monet's Garten
Maler haben ein besonderes Händchen für Gärten. Über 500.000 Menschen jährlich reisen in die Normandie, um diesen Garten zu sehen. Der impressionistische Maler Claude Monet lebte und arbeitete in seinem Landhaus in Giverny. Der Garten war sein Ein und Alles. Er kaufte ständig neue Pflanzen, bis aus Giverny ein farbenfroher "Dschungel" wurde. Der Seerosenteich ist sein berühmtestes Motiv.