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Politik

Europas Jugend trotzt Anti-EU-Stimmung

21. März 2017

Eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen in Mittel- und Osteuropa steht der Europäischen Union laut einer Umfrage positiv gegenüber. Davon hält sie auch die teilweise EU-feindliche Rhetorik ihrer Regierungen nicht ab.

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Deutschland Pulse of Europe - Demonstration in München
Jugendliche bei der Pro-Europa-Demo der Initiative "Pulse of Europe" am Sonntag in MünchenBild: picture-alliance/Zuma Press/S. Babbar

Finanz- und Wirtschaftskrise, "Brexit", drohender "Grexit", die Flüchtlingsfrage - und immer wieder anti-europäische und nationalistische Töne aus verschiedenen Teilen Europas: Die EU ist unter Dauerbeschuss. Doch eine Mehrheit der jungen Menschen in Mittel- und Osteuropa steht hinter ihr und schätzt sie vor allem als Friedensgarant.

Nach einer Befragung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung unter jungen Europäern in sechs Ländern bewertet eine deutliche Mehrheit der 15- bis 24-Jährigen in Ungarn (79 Prozent), Polen (76), Tschechien (73) und der Slowakei (70) die EU-Mitgliedschaft positiv. In Deutschland sind es in dieser Altersgruppe 87 Prozent, in Österreich 77. Mit einem EU-Austritt ihres jeweiligen Heimatlandes kann sich nur eine Minderheit der jungen Menschen anfreunden. Je nach Land erwarten aber auch 60 bis 77 Prozent der jungen Menschen, dass sich die EU weiterentwickelt und sie politisch wie wirtschaftlich reformiert wird.

Terrorgefahr weckt größte Ängste

Als wichtigste Errungenschaft sehen die Befragten den Frieden zwischen den Mitgliedern. Danach folgen die Möglichkeiten, im europäischen Ausland zu studieren und zu arbeiten.

Islamistischer Fundamentalismus und Terrorismus sind für eine Mehrheit der befragten jungen Menschen das aktuell größte Problem für die EU. Danach folgen Zuwanderung und die Flüchtlingsfrage. Umweltverschmutzung, der Klimawandel und die Naturkatastrophen, die daraus folgen, stehen an dritter Stelle. Doch auch die Themen Arbeitslosigkeit, unsichere Jobs und die Kluft zwischen Arm und Reich beschäftigen junge Menschen in der Mitte und im Osten Europas.

Zudem empfinden viele junge Europäer den wachsenden Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit in europäischen Gesellschaften als bedrohlich. In Deutschland gaben 60 Prozent der Befragten an.

Die repräsentative Studie wurde von der Bertelsmann-Stiftung in Kooperation mit ähnlichen Instituten in anderen Ländern zwischen dem 30. Januar bis 13. Februar 2017 durchgeführt. Rund 3.000 junge Menschen wurden befragt.

qu/as (dpa, epd, Bertelsmann-Stiftung)