Das Europaparlament in Straßburg hat heute zwei Entscheidungen getroffen, die für Handy- und Internetnutzer von Bedeutung sind. Die eine trifft auf allgemeine Zustimmung: Die sogenannten Roaming-Gebühren beim grenzüberschreitenden Handyeinsatz werden wegfallen. Der andere Beschluss betrifft die Netzneutralität und ist höchst umstritten. Er besagt, dass der Datenverkehr im Netz grundsätzlich gleich behandelt wird, kein Unternehmen soll sich eine Vorfahrt für seine Daten erkaufen können. Allerdings gibt es Ausnahmen. Und die lassen Kritiker befürchten, dass das Internet bald nur noch von den großen Konzernen dominiert wird.
Aktionsplan für Digitalwirtschaft
"Wir brauchen mehr digitale Innovationen aus Europa" – das ist der Tenor eines deutsch-französischen Aktionsplans, der heute in Paris präsentiert wird. Anlass ist eine Konferenz zur Digitalen Wirtschaft, zu der Frankreichs Präsident Francois Hollande und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel eingeladen haben, die Wirtschaftsminster beider Länder sind ebenfalls anwesend. Warum spielen europäische Internet-Startups kaum eine Rolle gegenüber der Konkurrenz aus den USA und Asien? Antworten von Tobias Kollmann, Professor für E-Business an der Universität Duisburg-Essen, der als Vorsitzender des Beirats Junge digitale Wirtschaft am Aktionsplan mitgewirkt hat.
Warten auf die Fed
In der vergangenen Woche hat die Europäische Zentralbank entschieden, vorerst abzuwarten, die Zinsen nicht noch weiter zu senken und nicht noch mehr Geld in die Märkte zu spülen - obwohl das an den Finanzmärkten viele erhofft hatten. In den USA ist es genau umgekehrt: Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed bald die Zinsen anhebt und weniger Geld in die Märkte spült. Am Mittwoch wäre die nächste Möglichkeit dazu - aber das ist unwahrscheinlich.
Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Jan Eisenberg