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EU-Pestizidverbot

13. Januar 2009

Die EU will eine Reihe von giftigen Pflanzenschutzmitteln schrittweise aus dem Verkehr ziehen. Die Übergangszeiten sind allerdings lang.

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rote Paprika (Quelle: Steffen Leidel)
Obst und Gemüse bald nicht mehr so schön?Bild: Steffen Leidel

Es geht um Pflanzenschutzmittel, die als krebserregend gelten, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen können. Insgesamt sind es 22 Stoffe, die nun verboten werden sollen.

Lange Übergangsfristen

Doch bis alle Pestizide vom Markt verschwunden sein werden, dürfte es noch einige Jahre dauern. Denn für jeden einzelnen Inhaltsstoff soll die volle Zulassungszeit erst ablaufen - und die beträgt normalerweise zehn Jahre.

Erfolgreiche Lobbyarbeit

Mehr als anderthalb Jahre haben Kommission, die Regierungen der EU-Staaten und das Europaparlament verhandelt, bis dieser Kompromiss zustande kam. Immer wieder hatten dabei Hersteller und Bauernverbände versucht, die Gesetzgebung abzuschwächen. Sie haben dabei unter anderem die langen Restlaufzeiten erwirkt. Umwelt- und Verbraucherschützern sind die Fristen ein Dorn im Auge.

Weniger Pestizide in Parks und auf Spielplätzen

Separat vom Verbot der konkreten 22 Pestizide will die EU aber auch allgemein den Gebrauch schädlicher Pflanzenschutzmittel einschränken. Auf Sport- und Spielplätzen, in Parks und öffentlichen Gärten dürfen sie in Zukunft nicht mehr verwendet werden.

Bundesregierung lobt Kompromiss

Die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hatte beim Agrarministerrat im Dezember den Kompromiss mitgetragen. Die EU, so Aigner damals, werde damit das "höchste Schutzniveau weltweit" haben. Ein Vertreter des Deutschen Bauernverbandes hatte dagegen von einer Übertreibung gesprochen. (ch)