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"Es ist eine Tragödie"

Gerda Meuer, Brüssel12. März 2003

Führende EU-Politiker haben sich entsetzt über die Ermordung Zoran Djindjics geäußert. "Ich bin tief getroffen", sagte der EU-Außenpolitikbeauftragte, Javier Solana. Aus Brüssel berichtet Gerda Meuer.

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Trauer bei der EU in Brüssel

Der ermordete Zoran Djindjic war eindeutig der Mann des Westens, der Mann der Europäer. Wir sind sehr bestürzt, sagte eine EU-Sprecherin. Djindjics westliche Orientierung hatte ihn zu dem zentralen Ansprechpartner für die EU gemacht, wenn es um politische und wirtschaftliche Reformen in Serbien ging. Wir haben keinen Ort der Welt so sehr unterstützt, hieß es aus dem Umfeld von EU-Chefdiplomat Javier Solana, der noch am Dienstag (11.3.2003) am Telefon mit Djindjic über die Situation im Kosovo beraten hatte.

Auch EU-Außenkommissar Chris Patten, der am Donnerstag (13.3.2003) nach Belgrad reisen wollte, um Djindjic zu treffen, zeigte sich bestürzt und tief betroffen über die Tat. NATO-Generalsekretär George Robertson bezeichnete die Ermordung als eine Tragödie. Robertson würdigte den serbischen Premier als einen Reformer, der hart dafür gearbeitet habe, damit es sein Land zu Frieden und Wohlstand bringe.

Ernster Rückschlag

Der Koordinator des EU-Stabilitätspaktes, Erhard Busek, verurteilte den Mord an dem serbischen Ministerpräsidenten als eine feige Tat und einen ernsten Rückschlag. Djindjic sei ein Mann gewesen, der Mut genug hatte, mit der Vergangenheit der serbischen Politik zu brechen, die Jugoslawien in den 90ern Jahren isoliert hat, hieß es in einer Erklärung Buseks. Insgesamt zwei Milliarden Euro flossen in den letzten zwei Jahren aus Brüssel in die Region.

Dennoch war die Europäische Union für Djindjic in der letzten Zeit nicht immer unbedingt eine zuverlässige Adresse. Der Ministerpräsident fühlte sich von Brüssel im Stich gelassen. Nach der großen Balkan-Geber-Konferenz vor zwei Jahren hatte sich der Premier öffentlich bitter beschwert, der Westen halte seine Zusagen nicht ein, die versprochenen Millionen erreichten Belgrad nicht.

Hoffnung auf EU-Gelder

Schon damals stand Djindjic innenpolitisch unter starkem Druck. Er wollte die EU-Gelder verwenden, um seine Beamten und Lehrer bezahlen zu können. Doch die Mittel waren wie meist in der Europäischen Union projektgebunden, und nicht als unmittelbare Finanz-Spritze für den Staatshaushalt verwendbar.