Eröffnungsfeier im Zeichen der Krim-Krise

Ein riesiger Eisbrecher namens "Mir" (Frieden) wird ins Stadion gezogen. Die Botschaft ist klar: Die Paralympics sollen das Eis brechen und ein Zeichen des Friedens setzen in der Zeit der Krim-Krise.

Tänzerinnen tragen das gebrochene Eis weg. Wenn es in der Politik doch auch so einfach wäre, die Eiszeit zu beenden. Der Schatten des Konflikts in der Ukraine liegt über den Winterspielen der Behindertensportler.

Von 74 ukrainischen Sportlern zieht nur einer ein, mit versteinerter Miene: Fahnenträger Michail Tkatschenko. Damit protestiert die Mannschaft gegen das Vorgehen Russlands auf der ukrainischen Halbinsel Krim.

Die alpine Skirennläuferin Andrea Rothfuss führt das Team der 13 deutschen Paralympics-Starter an. Anders als die Sportler aus China und Griechenland verzichtet das deutsche Team darauf, mit russischen Fähnchen zu wedeln. Auch Weglassen kann eine Geste sein.

Wenigstens der Einzug der russischen Mannschaft entlockt Präsident Wladimir Putin ein Lächeln. Ansonsten wirkt der russische Staatschef während der Eröffnungsfeier eher angespannt. Pure Freude sieht anders aus.

Tänzer formen die russische Nationalflagge, das Olympiastadion ist in deren Farben getaucht. Das Programm der Feier hat viele patriotische Akzente.

Kleine Ballerinen umtanzen eine überdimensionale Schneekugel. Diese Leichtigkeit würde man auch den Paralympics wünschen, doch die Zeichen stehen angesichts eines drohenden neuen Kalten Krieges eher auf Schwermut.

Ein "Feuervogel" schwebt durch das Stadion. Nach dem russischen Märchen lebt der Vogel in einem fernen Land. Wer eine seiner Federn findet, begibt sich auf eine schicksalhafte Reise.

Wo vor zwei Wochen noch das Olympische Feuer brannte, erhellt jetzt die Paralympische Flamme den Abendhimmel von Sotschi. Mit einem Feuerwerk endet die Eröffnungsfeier.