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Erstmals Goldschakal per Foto nachgewiesen

16. August 2019

Eigentlich sind die Raubtiere auf dem Balkan und in Asien heimisch, streifen aber seit Jahren auch durch Deutschland. Jetzt ist in Thüringen zum ersten Mal ein Goldschakal in eine Fotofalle getappt.

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Goldschakal - Canis aureus
Der Goldschakal wandert vom Balkan nach Deutschland ein (Archivbild)Bild: picture-alliance/blickwinkel/W. Layer

Nach dem Wolf jetzt auch der Goldschakal: In Thüringen ist im Nationalpark Hainich erstmals ein Exemplar der Raubtierart auf einem Foto festgehalten worden. Das Tier sei am Abend des 1. August von einer Fotofalle aufgenommen worden, sagte der Leiter des Nationalparks in Nordwestthüringen, Manfred Großmann. Experten aus den USA und Slowenien hätten nach Sichtung der Aufnahmen bestätigt, dass es sich um einen Goldschakal handele.

Auf der Durchreise

Die Tiere sind Artverwandte von Hunden und Wölfen und eigentlich auf dem Balkan und in Asien heimisch. Großmann zufolge wandern sie aber seit Jahren auch nach Mitteleuropa. In Deutschland seien die Tiere vor rund 20 Jahren zum ersten Mal nachgewiesen worden, eine feste Population gebe es aber hierzulande nicht. Einzelne Tiere legten manchmal Hunderte Kilometer zurück, sagte Großmann. "Es ist davon auszugehen, dass dieses Tier nur auf der Durchreise war. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sich der Goldschakal als neue Tierart in Deutschland ansiedeln wird." Auch in den Niederlanden sei schon ein Goldschakal nachgewiesen worden. "Es war aber eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass ein Goldschakal hier mal in eine Fotofalle geht", so der Nationalparkleiter.

Deutschland Goldschakal im Nationalpark Hainich
Erwischt: Eine Fotofalle konnte diesen menschenscheuen Goldschakal im Nationalpark Hainich fotografierenBild: Nationalpark Hainich

Nach Hochrechnungen der "Large Carnivore Initiative for Europe" leben in ganz Europa bis zu 117.000 Goldschakale. Zum Vergleich: Die Zahl der Wölfe liege bei 17.000. Goldschakale (Canis aureus) haben ihren Namen vom zumeist goldgelb gefärbten Fell, sie sind größer als Füchse und kleiner als Wölfe. Sie gelten als Allesfresser und ernähren sich von Fischen, Mäusen und Aas sowie von Pflanzen.

rku/fab (dpa, edp, Nationalpark Hainich)