Neue Unruhe auf Fidschi
6. September 2007Voreqe Bainimarama warf dem von ihm gestürzten Premierminister Laisenia Qarase am Donnerstag (6.9.2007) vor, das Land zu destabilisieren. Qarase verbreite Lügen über die Regierung. Dieser war am Wochenende erstmals seit dem Sturz aus seinem Heimatdorf in die Hauptstadt Suva zurückgekehrt. Bainimarama hatte sich nach dem Putsch selbst zum Premierminister ernannt und Wahlen für Anfang 2009 in Aussicht gestellt.
Die Regierung in Neuseeland verurteilte den Schritt umgehend. "Es sieht so aus, als habe die Regierung nicht die Absicht, Meinungsfreiheit zu gewähren und Menschenrechte zu wahren", sagte Außenminister Winston Peters. Neuseeland, Australien und die EU hatten nach dem Putsch im vergangenen Dezember Sanktionen gegen die Fidschi-Inseln verhängt. Unter dem Kriegsrecht können Menschen ohne Anklage festgenommen und festgehalten werden. Der Armeechef hatte erst Ende Mai das von ihm verhängte Kriegsrecht wieder aufgehoben.
Todesdrohungen gegen abgesetzten Regierungschef
Qarase hat nach eigenen Angaben Todesdrohungen des Militärs erhalten, sollte er in die Hauptstadt zurückkehren. Bainimarama hatte ihn auf seine weit abgelegene Heimatinsel verbannt. Der Armeechef hatte die Regierung von Ministerpräsident Qarase am 5. Dezember 2006 abgesetzt, den Notstand ausgerufen und das Parlament aufgelöst. Es war der vierte Putsch innerhalb von 20 Jahren in dem südpazifischen Inselstaat.
Bainimarama warf Qarase damals vor, Spannungen zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Ureinwohner und der großen Minderheit der indischstämmigen Einwohner zu schüren. Die frühere britische Kolonie im Südpazifik wird jährlich von 400.000 Touristen besucht. Zu Fidschi gehören 322 Vulkan- und Koralleninseln. Das Land mit 900.000 Einwohnern liegt 1700 Kilometer nördlich von Neuseeland im Pazifik. (rri)