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Erika Steinbach tritt nicht mehr an

6. Juli 2014

Die CDU-Bundestagsabgeordnete wird sich nicht um eine weitere Amtszeit als Präsidentin des Bundes der Vertriebenen bewerben. In den 16 Jahren an der Spitze des Verbandes hat sich Steinbach nicht nur Freunde gemacht.

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Erika Steinbach
Bild: picture-alliance/dpa

"Es ist Zeit, die Aufgabe in andere Hände zu legen. Das tue ich mit gutem Gewissen", sagte Erika Steinbach in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie beschrieb die 16 Jahre als Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) als "wunderbare Herausforderung" und "lohnende Aufgabe".

Bei den Neuwahlen des Präsidiums im November werde sie nicht mehr kandidieren, erklärte die 70-Jährige. Sie gebe das Amt "mit gutem Gewissen" ab. Gegen alle Widerstände sei es durch die Gründung der Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" gelungen, "dass heute eine Gedenkeinrichtung des Bundes, in der das Schicksal der deutschen Vertriebenen in die nächsten Generationen vermittelt wird, in Berlin im Aufbau ist."

Streitbar und hartnäckig

Zu den wichtigsten politischen Anliegen Steinbachs gehörten neben dem "Zentrum gegen Vertreibungen" die Forderungen zugunsten deutscher Vertriebener. Dazu zählten Entschädigungsregelungen, Rückkehrrechte und Vermögensrückgaben, die an die EU-Osterweiterung geknüpft werden sollten. Darüber stritt sie mehrfach mit der rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder.

Vor allem in Polen und in der Tschechischen Republik löste Erika Steinbach mit ihren Forderungen Verärgerung und Irritationen aus. 2004 zeigte sie sich aber kompromissbereit und war zum Verzicht auf materielle Entschädigung deutscher Heimatvertriebener bereit.

Erste BdV-Präsidentin ohne Erinnerung an die Heimat

Erika Steinbach, die seit 1990 für die CDU im Bundestag sitzt, wurde 1943 in Rumia im damals von Deutschland besetzten Polen geboren. Seit 1988 steht sie an der Spitze des BdV. Damit ist sie die erste Präsidentin des Vertriebenenverbandes, die keine eigene Erinnerung an die Heimat jenseits von Oder und Neiße hat.

Der BdV versteht sich als Interessenvertretung der als Folge des Zweiten Weltkrieges vertriebenen Deutschen und ihrer Nachkommen. In ihm sind Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler organisiert.

mak/SC (dpa, afp, kna, epd)