In Deutschland und den meisten anderen Ländern gibt es eine Vielzahl von Steuern, Abgaben und sonstigen Belastungen für Bürger und Firmen. Es gibt aber auch eine lange Liste von Ausnahmen, Entlastungen und Subventionen. Schaut man sich dieses komplizierte Geflecht an, fragt man sich manchmal, wie es nur zu so einem heillosen Durcheinander kommen konnte.
Aktuell kann man beobachten, wie und warum solch ein Durcheinander entsteht. Gestern haben wir an dieser Stelle über die sogenannte Gas-Umlage berichtet. Das ist ein Aufschlag, den alle Gas-Verbraucher in Deutschland bald zahlen müssen - zusätzlich zu den ohnehin gestiegenen Gaspreisen. Mit der Umlage will die Politik Gas-Importeure vor der Pleite retten, die Kosten sollen von allen getragen werden. Weil aber viele Haushalte schon ohne die Umlage, nur durch die hohen Gaspreise in finanzielle Schwierigkeiten kommen, wird nun darüber gestritten, wie man diese Härten abmildern kann. Eine Diskussion, die Bundeskanzler Olaf Scholz auch während seiner Reise durch Skandinavien beschäftigt.
Brüssel muss noch zustimmen
Die Bundesregierung hatte in Brüssel um Erlaubnis gefragt, ob sie bei der Gas-Umlage ausnahmsweise auf die Mehrwertsteuer verzichten könne, um das Ganze nicht noch teurer zu machen. Die EU hat hierüber noch nicht entschieden, sich aber heute zu Wort gemeldet.
Vorfahrt für Energie-Transporte
Seitdem Russland weniger Gas nach Deutschland fliessen lässt, bestimmt das Energie-Thema fast täglich die Schlagzeilen. Und daran wird sich wohl auf absehbare Zeit nichts ändern. Um die Lücken beim Gas auszugleichen, muss wieder verstärkt Kohle und Öl durchs Land transportiert werden. Die Frage ist nur, wie? Viele Flüsse führen derzeit so wenig Wasser, dass sie kaum befahrbar sind. Und die Bahn ist notorisch überlastet.
Flüsse im Ausnahmezustand
Die im Bericht angesprochenen niedrigen Wasserstände der Flüsse sind derzeit übrigens nicht nur in Deutschland zu beobachten. Überall in Europa befinden sich die Flüsse im Ausnahmezustand. Darunter leidet der Warenverkehr und damit die Wirtschaft. Aber in vielen Fällen sind die Folgen noch dramatischer, weil durch die Dürre ganze Ökosysteme angegriffen sind.
Cambio climático
Auch Spanien leidet stark unter der Dürre. Hinzu kommen hier noch Ernteausfälle, zahlreiche Todesfälle wegen der Hitze und verheerende Brände. Noch nie ist in einem Sommer in Spanien so viel Fläche verbrannt wie in diesem Jahr. All das hat dazu geführt, dass das Wort Klimawandel - cambio climático - derzeit in aller Munde ist. Der Klimawandel tötet, sagte jüngst Spaniens Ministerpräsident Sanchez. Die Frage ist nur, ob das zu einem grundsätzlichen Umdenken in Politik und Wirtschaft führen wird.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Gerd Georgii