Elektro-Tretroller: Mini-Revolution für Deutschlands Straßen
Elektro-Tretroller liegen im Trend und sorgen für ein neues Fahrgefühl: Bald sollen die kleinen Flitzer legal durch die Städte rollen. Weitere Mikro-Modelle könnten folgen. Deutschlands Straßenverkehr wird bunter.
Müheloses Dahingleiten
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern werden die E-Tretroller wohl kaum die Herzen PS-fanatischer Tuningfans höher schlagen lassen. Dafür sorgen sie für ein müheloses Dahingleiten. Ihre Zulassung rückt nach einem Beschluss des Bundeskabinetts näher. Zustimmen muss noch der Bundesrat. Bereits in diesem Frühjahr könnte die Regelung für E-Tretroller in Kraft treten.
Bürgermeister testet selbst
Werden bei ihm Erinnerungen an die Kindheit wach? Bambergs Bürgermeister Andreas Starke (li.) ist sichtlich begeistert. Seine Stadt hat die Kleinstfahrzeuge bereits getestet. Die Elektro-Tretroller dürfen auf dem Fahrradweg gefahren werden. Auf der Straße nur dann, wenn es keinen Radweg gibt. Umstritten ist, ob E-Tretroller auch auf Gehwegen fahren sollen. Helmpflicht ist nicht in der Diskussion.
"German Angst" reloaded
Der Marlboro-Cowboy auf dem Pferd, der malerisch in die Sonne über der Prärie blinzelt, ist längst Vergangenheit. In den USA (hier in Venice Beach) und anderen innovationsfreudigen Ländern sind E-Tretroller längst Standard - und das nicht nur bei der sogenannten digitalen Elite. In Deutschland ist man besorgt, dass die Roller der Verkehrssicherheit schaden. Eine neue Variante der "German Angst".
Müde Touristen flottgemacht
Touristenattraktionen im rekordverdächtigen Tempo abklappern - Segways machen das bereits jetzt schon möglich. Man sieht sie in fast allen Metropolen. Die meist von Touristengruppen genutzten Zweirad-Transporter wurden 2001 von der US-Firma Segway entwickelt. Seit Juli 2009 sind sie in Deutschland auf Schutzstreifen und Radwegen erlaubt. In Ausnahmefällen auch innerorts auf der Fahrbahn.
Skateboards auf Speed
Das Bundesverkehrsministerium will weitere Zulassungen für den Straßenverkehr vorschlagen. Im besten Amtsdeutsch heißt es, man denke auch an eine "Ausnahmeverordnung für Fahrzeuge, die keine Lenk- oder Haltestange haben". Davon würden beispielsweise Elektro-Skateboards profitieren, die derzeit in Deutschland nur auf Privatgrundstücken erlaubt sind.
Vorbild aus Hollywood
Das Hoverboard des Hollywood-Blockbusters "Zurück in die Zukunft II" von 1989 stand Pate: Das sogenannte E-Board kann zwar nicht fliegen wie sein Film-Vorbild. Wer in voller Fahrt das Kontrolle verliert, kommt diesem Zustand allerdings ziemlich nahe. Das E-Board wird über Gewichtsverlagerung gesteuert. In Deutschland ist es im öffentlichen Verkehrsraum faktisch verboten.
Mal lässig demonstrieren
Wer die sportliche Herausforderung sucht, der wählt das Elektro-Einrad. Wie das E-Board steuert man es über Gewichtsverlagerung. Auch Elektro-Einräder dürfen in Deutschland nicht auf öffentlichen Straßen oder Plätzen gefahren werden. Der Aktivist im Bild, der auf einer Berliner Kundgebung für die Legalisierung von Elektro-Kleinstfahrzeugen demonstriert hat, zeigt betont lässig, was er davon hält
Mobil machen für mobil fahren
Dass sich beim Thema Elektromobilität was tut, ist auch den Aktivisten zu verdanken, die sich friedlich und nachhaltig für ihre Forderungen einsetzen. Das macht dieser Berliner zwar verbotenerweise auf einem E-Board, aber immerhin mit Helm. Die Politik reagiert, Deutschland bewegt sich beim Thema Elektromobilität. Auch wenn manche Kritiker sagen, "nur schleichend".