Einigung in Starbucks' Rassismus-Affäre
3. Mai 2018Der Vorfall hatte weltweit für Empörung gesorgt: In der US-Metropole Philadelphia waren zwei Afroamerikaner Mitte April in Handschellen aus einer Starbucks-Filiale geführt worden, weil sie nichts bestellt hatten. Nun haben sich die beiden Betroffenen mit der Kaffee-Kette und der Stadt Philadelphia auf einen Vergleich geeinigt.
Beide erhalten von der Stadt eine symbolische Entschädigung von jeweils einem Dollar. Außerdem erklärte sich die Kommune nach Angaben von Behördenvertretern bereit, 200.000 Dollar (166.000 Euro) an eine Initiative zu spenden, die junge Unternehmer aus Philadelphia unterstützt. Im Gegenzug sähen die beiden Rassismus-Opfer von einer Klage gegen die Stadt ab, hieß es.
Rausschmiss in Handschellen
Starbucks bot den Männern nach eigenen Angaben an, die Kosten für höhere Studienabschlüsse an der Arizona State University im Rahmen eines Online-Studiums zu übernehmen. Über weitere Details des Vergleichs mit der Kaffee-Kette wurde nichts bekannt.
Die beiden Männer hatten nach eigenen Angaben in der Starbucks-Filiale auf einen Geschäftspartner gewartet, ohne zunächst etwas zu konsumieren. Als einer der beiden die Toilette benutzen wollte und ihm dies nicht erlaubt wurde, kam es zu einer Auseinandersetzung. Ein Starbucks-Mitarbeiter rief die Polizei, die beiden Männer wurden in Handschellen abgeführt. Der Angestellte hatte nach Polizei-Angaben einen Hausfriedensbruch angezeigt. Die Festgenommenen waren nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Ein "Shitstorm" gegen Starbucks
Ein Video der Festnahme lenkte landesweite Aufmerksamkeit auf den Vorfall. Das Video wurde millionenfach in den Onlinenetzwerken angeklickt. Dutzende Demonstranten legten daraufhin in dem Starbucks-Café, in dem sich der Vorfall ereignet hatte, kurzzeitig den Betrieb lahm. Starbucks selbst kündigte an, am 29. Mai alle US-Filialen geschlossen zu halten, um den Mitarbeitern die Teilnahme an einer Anti-Rassismus-Fortbildung zu ermöglichen.
cw/gri (afp, dpa)